Stimmen berühmter Persönlichkeiten

1917 hatte Wilhelm Doegen gemeinsam mit dem Chemiker Prof. Ludwig Darmstaedter an der Preußischen Staatsbibliothek mit dem Aufbau einer Sammlung von Stimmportraits bekannter Persönlichkeiten begonnen. Diese Sammlung war als Ergänzung zu Darmstaedters Autographensammlung zur Geschichte der Wissenschaft gedacht und sollte dem Zweck dienen, die Stimmen solcher Persönlichkeiten aufzubewahren, an deren Erhaltung für die Nachwelt aus damaliger Sicht ein historisches Interesse bestand. Zusamen mit den grammophonischen Aufnahmen der Königlich Preußischen Phonographischen Kommission wurde diese Sammlung 1920 in die neu gegründete Lautabteilung der Preußischen Staatsbibliothek übernommen und dort bis 1944 fortgeführt.

Zu den Personen, deren Stimmen man für bewahrenswert hielt und von denen grammophonische Aufnahmen gemacht wurden, gehören u.a. Wilhelm II, Theobald von Bethmann-Hollweg, Paul von Hindenburg, Gustav Noske, Philipp Scheidemann, Friedrich Ebert, Alfred von Tirpitz und Max Planck.

Schallplatte aus dem Lautarchiv mit der handschriftlichen Signatur Friedrich Eberts

Da Live-Aufnahmen im heutigen Sinne damals noch nicht möglich waren, wurden die betreffenden Persönlichkeiten gebeten, einzelne Passagen aus bereits gehaltenen öffentlichen Reden oder Vorträgen für die Aufnahmen zu wiederholen oder aus ihren Werken zu lesen.

Anders als bei den wissenschaftlichen Sprachaufnahmen wurde auf eine ausführliche Dokumentation dieser Stimmportraits weitgehend verzichtet. Dafür findet sich auf den Platten in der Regel die handschriftliche, in die Platte gepresste Signatur des Sprechers.


Tonbeispiele