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Von
der Kriminalistik über die Medizin bis zur Archäologie, vom
Pfadfinden im Internet bis zum Aufspüren zellulärer Prozesse
und den Visualisierungen der Nanowelt – Praktiken des Spurenlesens
sind auch für moderne Verfahren der Wissensgenerierung von zentraler
Bedeutung. Zwar sind solche modernen Wissensformen massiv in hochentwickelten
(Kultur-)techniken verankert, doch ein genealogischer Blick auf Kulturtechniken
führt deren Verfahren des regelhaften Operierens in semiotischen
Ordnungen zurück auf Praktiken des Herauslesens, des probeweise Zusammensehens,
Verwerfens und Neukonfigurierens, die im Begriff des Spurenlesens angezeigt
sind. Spurenlesen kann daher als eine Protoform von Kulturtechniken angesehen
werden - dies ist die grundlegende These, die wir zur Diskussion stellen
wollen. Die andere Seite dieser These ist die Annahme, dass auch im entwickelten,
routinierten Umgang mit Zeichen diese ‘Vorgeschichte‘ nicht
restlos getilgt ist; dass also eine Spur des Spurenlesens auch die modernen
Kulturtechniken durchzieht. |
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Tagung des
Forschungsprojektes Zeit: |
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