Maria Keil ist Mitglied des Promotionsprogramms am Exzellenzcluster »Bild Wissen Gestaltung«; von 2014 bis 2016 war sie Mitarbeiterin im Basisprojekt »Gesundheit & Gestaltung«.
In ihrem Dissertationsprojekt im Fach Kulturwissenschaft steht das Krankenhausbett in seiner materiellen Verfasstheit und Entwicklungsgeschichte im Mittelpunkt. Der Name Klinik ist von dem altgriechischen Wort klíne (Liege, Couch) abgeleitet und bezeichnet zunächst eine Praxis bzw. eine Methode – die »Medizin am Krankenbett«. Für die Klinik als Institution, als architektonisches und organisatorisches Gebilde sowie für die Form der Behandlung, ist allerdings das Bettgestell – als materieller Gegenstand – essentiell. Ausgehend von aktuellen Veränderungen, wie Patient_innen-Mobilisierung und Aktivierung sowie Bettenabbau, verfolgt Maria Keil, wie das Krankenbett im 18. Jahrhundert mechanisiert wurde, wie es sich als Krankenhausbett um 1900 etablierte, und wie es sich bis zum Beginn seines Verschwindens durch Bettenabbau und »Patient_innen-Mobilisierung« seit etwa 1990 veränderte. Mit der Darstellung der Genese dieses Artefakts, durch das Sezieren seiner Teile, wird das Krankenhausbett von seinem Gewand als rein technisches Objekt, das notwendigerweise an die Bedürfnisse der Krankenbehandlung angepasst wurde, entkleidet. Dadurch soll der symbolische Apparat des Krankenhausbettes sichtbar werden, der vielfältige kulturelle Operationen herbeiführt.
Von 2009 bis 2014 studierte sie Kulturwissenschaft, Philosophie und Archäologie im Bachelor und Kulturwissenschaft im Master an der Humboldt Universität zu Berlin. Für ihre Masterarbeit »Das Bett in der Klinik: Eine Fallgeschichte« zur Geschichte des Krankenhausbettes (von 1700 bis 1900) erhielt sie den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte.
Materiale Kultur, Krankenhausgeschichte seit dem 18. Jahrhundert in Europa, Pflegegeschichte, Technikgeschichte, Konzepte zu Bewegung, Mobilität und Gesundheit.