Kurz nach 1800 soll in einem wissenschaftlichen Wettbewerb der Bau der Pflanzen, insbesondere ihrer Gefäße und ihres Säftehaushalts, geklärt werden. Mikroskopische Forschungen zu dieser Frage lösen einen Disput aus, in dem Kupferstiche zu einem zentralen Instrument der Kommunikation werden - hergestellt von künstlerisch trainierten Illustratoren, welche die Beobachtungen oder deren Abzeichnung in das Bild übertragen müssen. Kaum erkennbare Details wie die Zellwand werden dabei als präzise Linien ausformuliert, welche das Bild des Gewebes und seiner Beschaffenheit mitprägen. Während Künstler in diesem Prozess der 'Bildgebung' zunehmend gefragt sind, werden auch die an den Untersuchungen beteiligten Naturforscher allmählich zu Historikern ihrer eigenen Bildmedien.