Anne Dippel ist Kulturanthropologin und Historikerin. Sie besuchte das Leibniz Kolleg in Tübingen, studierte Geschichte, Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie in London und Berlin. In 2015 erschien ihr Buch »Dichten und Denken in Österreich. Eine literarische Ethnographie«, das auf der Basis einer zweieinhalbjährigen Feldforschung in Wien entstanden ist und als Dissertation am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin verteidigt wurde. Zur Zeit arbeitet sie neben ihrer Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Volkskunde am Exzellenzcluster »Bild Wissen Gestaltung« der Humboldt-Universität zu Berlin in der Arbeitsgruppe »Experimentalsysteme« an den Brücken zwischen Physik und Kulturwissenschaft. Sie ist Gastwissenschaftlerin am Institute for the Advanced Study in Media Cultures of Computer Simulations (mecs) der Leuphana Universität Lüneburg sowie assoziiertes Mitglied des Centre Européen de la Recherche Nucléaire (CERN). Ihr aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit epistemischen und anthropologischen Bedingungen zur Konstruktion von Wissen über Raum und Zeit in Experiment und Erfahrung physikalischer Forschung.
Der tiefe Graben zwischen Natur- und Kulturwissenschaften stellt eines der schwierigsten Kommunikationsbarrieren in der gegenwärtigen Akademia dar. Im Projekt »Experimentalsysteme« soll die Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Wissensbeständen und Sprachen von beiden Seiten her aktiv gestaltet werden. Durch »Teilnehmende Beobachtung« in einem ethnologischen Experimentalsystem arbeitet sie hier im wortwörtlichen Sinne an einem Brückenbau und der Verständigung zwischen Denkstilen und Wissenskulturen.