Sonderausstellung
7. Februar bis 30. Dezember 2020 (jeden Di. – Sa., 14 bis 18 Uhr)
30 Jahre nach dem Mauerfall steigt das Interesse an einem differenzierten Blick auf die Wissenschaft der DDR. Forschungsvorhaben waren von politischen oder geostrategischen Interessen getragen, lieferten jedoch darüber hinaus wichtige Erkenntnisse und markierten den Beginn bis heute andauernder Kooperationen. Im Mittelpunkt der Ausstellung Tiere (be)handeln stehen der Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Technologietransfer und die Handelsbeziehungen zwischen der Mongolischen Volksrepublik (MVR) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zwischen dem Ende der 1960er und den 1980er Jahren. Zu den bilateralen Wirtschaftsabkommen zählte einerseits die veterinärmedizinische (parasitologische) Behandlung von Schafkrankheiten, andererseits der Aufbau der leder- und textilverarbeitenden Industrie in der Mongolei. So bildete die DDR den wichtigsten Handelspartner der Mongolei in Europa und bezog Leder- und Wollprodukte hauptsächlich aus der Mongolischen Volksrepublik. Die enge Kooperation zwischen den deutschen Wissenschaftlern und den einheimischen Tierärzten bei der anwendungsbezogenen Forschung an Nutztierkrankheiten hat sich institutionell etabliert. Bis heute bestehen Kooperationen zwischen der Freien Universität Berlin (FU) und der Mongolian University of Life Sciences, der Mongolian State University of Agriculture und dem Institute of Veterinary Medicine in Ulaanbaatar.
Die Ausstellung spannt den Bogen von der Veterinärmedizin über Technikgeschichte bis hin zu Industrie- und Wirtschaftsgeschehen. Exponate aus den Bereichen der Tiermedizin, der Biologie und der Veterinärtechnik werden zusammen mit mongolischen Industrieprodukten wie Teppichen und Bekleidung aus den 1970er und 1980er Jahren ausgestellt und verweisen auf die enge wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit.