Die Kunst des Präparierens hat eine lange und vielfältige Tradition,
die immer wieder neue Aktualität gewinnt. Denn Präparate sind Grundlage
der Arbeit am Objekt und damit auch integraler Bestandteil
wissenschaftlicher Forschung und Lehre. In Form von Ausstellungsstücken
stehen sie insbesondere für die kunstvolle Aufbereitung toter Lebewesen
oder Körperteile, für die Faszination mikro- oder makroskopischer
Beobachtung. Dabei erscheinen sie umso lebendiger, je minutiöser und
aufwendiger sie bearbeitet, zugeschnitten und zugerichtet sind. In
dieser künstlichen ›Lebendigkeit‹ der Präparate zeigt sich auch die
bleibende Spannung von Konservierung und Verfall, Natürlichkeit und Tod,
die zugleich eine besondere Verbindung von Kunst und Wissenschaft
darstellt. Präparate sind seit jeher elementarer Bestandteil des
Sammlungswesens und rücken daher wieder verstärkt in den Fokus
zeitgenössischer Kunst.
Reihenherausgeber: Horst Bredekamp, Matthias Bruhn und Gabriele Werner.