Das Projekt nimmt seinen Ausgang in der These, dass Befehle, verstanden als Kulturtechniken, die auf ihre körperlich-apparative Umsetzung abzielen, Zeit modellieren. Dabei wirkt der Befehl oftmals im Sinne einer Verkürzung von Zeit, die gar auf ihre Abschaffung hinzustreben scheint, kann jedoch gleichermaßen auf eine Ausdehnung der Zeit zwischen seiner Erteilung und seiner Ausführung abzielen.
Ziel des Projekts ist eine sinnes- und medienhistorisch fundierte Theorie des Befehls, auf deren Grundlage diese Prozesse der Modellierung von Zeit beschreib- und vergleichbar gemacht werden können. Dabei werden drei Bereiche in den Blick genommen: die militärische und bürokratische Organisation, die Erziehung und Dressur von Kindern und Tieren, sowie die Programmierung von Maschinen.