Rodolfo Garau promovierte über den Conatus-Begriff in der frühneuzeitlichen Wissenschaft und Philosophie an der Universität Turin (Italien). Seitdem war er am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, an der Université du Québec im kanadischen Trois-Rivières und am Bard College Berlin tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte der frühneuzeitlichen Wissenschaft und Philosophie.
Mit der Entdeckung der Quantenmechanik zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die für die klassische Mechanik charakteristische Auffassung infrage gestellt, der zufolge die Welt von Notwendigkeit beherrscht wird. Doch war es damals wirklich das erste Mal, dass Natur als kontingent angesehen wurde? Stand die Notwendigkeit schon seit jeher im Zentrum aller wissenschaftlichen Auffassungen der Welt? Mit Fokus auf die Renaissance und die frühneuzeitliche Wissenschaft wird in meinem Projekt dargelegt, dass die Ansicht einer von Notwendigkeit gesteuerten Welt erst im 17. Jahrhundert aufkam und zwar langsam und im Widerspruch zum vorherigen Naturverständnis als dem »Reich der Kontingenz«.