Ingo Nussbaumer: Detail aus: Hollows in Newtons Garden, 2018. Lichtinstallation in der Galerie Marenzi mit mehreren Projektoren, Prismen und Auffangschablonen. 17 Meter. Foto: © Nina Gospodin.
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Ingo Nussbaumer: Detail aus: Hollows in Newtons Garden, 2018. Lichtinstallation in der Galerie Marenzi mit mehreren Projektoren, Prismen und Auffangschablonen. 17 Meter. Foto: © Nina Gospodin.
Ingo Nussbaumer: Hollows in Newtons Garden, 2018. Detailansicht, Lichtinstallation in der Galerie Marenzi mit mehreren Projektoren, Prismen und Auffangschablonen. 17 Meter. Foto: © Nina Gospodin.
Event (completed)
Tieranatomisches Theater
AugenWerk – Ørenslyd. Konzerte

24.10.2019 - 21:00 h to
26.10.2019 - 20:00 h
Location
Tieranatomisches Theater der Humboldt-Universität zu Berlin

Ørenslyd 

Von Edvin Østergaard
Uraufführung: 24. Oktober 2019, 21 – 22 Uhr
Weitere Aufführungen: 25. und 26. Oktober 2019, jeweils um 19 Uhr

»In Ørenslyd werden hörbare Erfahrungen als Ausgangspunkt für musikalische Kompositionen genommen, in der Absicht die Wechselwirkungen von akustischen, hörenden und musikalischen Formbildungen zu erforschen. Ørenslyd, 'sich Gehör verschaffen', ist der Titel der Werke für drei Sängerinnen und einen Kontrabassisten, die sich alle mit der Vielfalt der Klangfarben von Stimme und Instrument beschäftigen.« Edvin Østergaard

Ørenslyd – Anklänge an die deutschen Wörter »Ohr« und »Laut« sind kein Zufall. Ørenslyd ist norwegisch und heißt »sich Gehör verschaffen«. Der Osloer Komponist Edvin Østergaard distanziert sich von der technischen Zerlegung aller Klänge nach Helmholtz, um die im Gesamtklang verborgene Vielfalt einzelner Obertöne hörbar zu machen. Eigens für die Architektur des historischen Hörsaals im TA T komponierte er vier Werke für drei SängerInnen und einen Kontrabassisten, die die Vielfalt der Klangfarben von Stimme und Instrument hören lassen – eine Musikerfahrung in neuem Licht.

Programm
Aus der ersten Duineser Elegie (für drei Stimmen) 
Into A. Overtone music for double bass 
A Steffens Fragment (für Sopran und Kontrabass) 
Ørenslyd. Ritus V (für Sopran, Mezzosopran, Tenor und Kontrabass) 

Eintritt 
Regulär 10 €, Ermäßigt 8 €
Tickets an der Abendkasse

Aufführende
Tone E. Braaten (Sopran), Ebba Rydh (Mezzosopran), Per Kristian Amundrød (Tenor), Håkon Thelin (Kontrabass).

Edvin Østergaard (geb. 1959) ist Komponist und Professor an der Norwegian University of Life Sciences. In seiner Forschung und Lehrtätigkeit im Fachbereich 
Art and Science in Education geht es ihm vor allem um das Zusammenspiel von Musik und Naturwissenschaften, Ästhetik im Lernen und um die Diversität der Wissensformen. 2008/09 war er Gastwissenschaftler an der Harvard University und 2016/17 als Gastprofessor an der Humboldt-Universität. 2010 erhielt er für sein Album Die 7. Himmelsrichtung die höchste norwegische Auszeichnung für zeitgenössische Musik, den Spellemannspris.  


AugenWerk – Ørenslyd

Sonderausstellung, Konzerte und Gespräche
Von Olaf L. Müller, Ingo Nussbaumer, Hubert Schmidleitner und Edvin Østergaard
25. Oktober 2019 – 15. Februar 2020

Eröffnung und Uraufführung: 24. Oktober 2019, 18 bis 22 Uhr

Alles Licht zerfällt in Spektralfarben, aller Klang in Sinustöne: Die Naturwissenschaft weiß nur zu genau, woraus die Sinneswelt besteht – und doch: Ohne die Welt der Wahrnehmung bleiben ihre Erklärungen abstrakt und ungreifbar. Wir müssen die optischen Experimente ansehen, den akustischen lauschen, wenn wir den Erklärungen etwas Handfestes abgewinnen wollen. Schärfen wir unsere Sinne! Lassen wir der Kunst dabei Raum für Entdeckungen, die über die naturwissenschaftlichen Erklärungen hinausgehen. Wagen wir ein Zusammenspiel.
Unter dieser Leitidee kooperieren am Tieranatomischen Theater (TA T) zwei bildende Künstler, ein Komponist, drei SängerInnen, ein Kontrabassist und ein Wissenschaftsphilosoph. Sie eint die Überzeugung, dass die Wissenschaft durch die Wahrnehmungskultur der Künste bereichert wird und daraus Neues erwachsen kann.

AugenWerk – Ørenslyd wurde kuratiert von Olaf L. Müller (geb. 1966), er ist Wissenschaftstheoretiker und lehrt an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben Philosophie studierte er Mathematik, Informatik und VWL. Er absolvierte Forschungsaufenthalte in Los Angeles (UCLA), Harvard und Krakau. Seit 2003 hat er eine Professur für Naturphilosophie an der HU Berlin inne; 2016/17 war er Gastprofessor an der Keio University in Tokyo. In seiner Forschung zur Farbenlehre rehabilitierte er Goethe als Physiker (Mehr Licht, Fischer Verlag 2015). Vor kurzem erschien unter dem Titel Zu schön, um falsch zu sein seine Analyse der großen, aber rätselhaften Rolle, die dem Schönheitssinn in der Physik zukommt (Fischer Verlag 2019).