Von Edvin Østergaard
Uraufführung: 24. Oktober 2019, 21 – 22 Uhr
Weitere Aufführungen: 25. und 26. Oktober 2019, jeweils um 19 Uhr
Ørenslyd – Anklänge an die deutschen Wörter »Ohr« und »Laut« sind kein Zufall. Ørenslyd ist norwegisch und heißt »sich Gehör verschaffen«. Der Osloer Komponist Edvin Østergaard distanziert sich von der technischen Zerlegung aller Klänge nach Helmholtz, um die im Gesamtklang verborgene Vielfalt einzelner Obertöne hörbar zu machen. Eigens für die Architektur des historischen Hörsaals im TA T komponierte er vier Werke für drei SängerInnen und einen Kontrabassisten, die die Vielfalt der Klangfarben von Stimme und Instrument hören lassen – eine Musikerfahrung in neuem Licht.
Programm
Aus der ersten Duineser Elegie (für drei Stimmen)
Into A. Overtone music for double bass
A Steffens Fragment (für Sopran und Kontrabass)
Ørenslyd. Ritus V (für Sopran, Mezzosopran, Tenor und Kontrabass)
Eintritt
Regulär 10 €, Ermäßigt 8 €
Tickets an der Abendkasse
Aufführende
Tone E. Braaten (Sopran), Ebba Rydh (Mezzosopran), Per Kristian Amundrød (Tenor), Håkon Thelin (Kontrabass).
Edvin Østergaard (geb. 1959) ist Komponist und Professor an der Norwegian University of Life Sciences. In seiner Forschung und Lehrtätigkeit im Fachbereich Art and Science in Education geht es ihm vor allem um das Zusammenspiel von Musik und Naturwissenschaften, Ästhetik im Lernen und um die Diversität der Wissensformen. 2008/09 war er Gastwissenschaftler an der Harvard University und 2016/17 als Gastprofessor an der Humboldt-Universität. 2010 erhielt er für sein Album Die 7. Himmelsrichtung die höchste norwegische Auszeichnung für zeitgenössische Musik, den Spellemannspris.
Eröffnung und Uraufführung: 24. Oktober 2019, 18 bis 22 Uhr
Alles Licht zerfällt in Spektralfarben, aller Klang in Sinustöne: Die Naturwissenschaft weiß nur zu genau, woraus die Sinneswelt besteht – und doch: Ohne die Welt der Wahrnehmung bleiben ihre Erklärungen abstrakt und ungreifbar. Wir müssen die optischen Experimente ansehen, den akustischen lauschen, wenn wir den Erklärungen etwas Handfestes abgewinnen wollen. Schärfen wir unsere Sinne! Lassen wir der Kunst dabei Raum für Entdeckungen, die über die naturwissenschaftlichen Erklärungen hinausgehen. Wagen wir ein Zusammenspiel.
Unter dieser Leitidee kooperieren am Tieranatomischen Theater (TA T) zwei bildende Künstler, ein Komponist, drei SängerInnen, ein Kontrabassist und ein Wissenschaftsphilosoph. Sie eint die Überzeugung, dass die Wissenschaft durch die Wahrnehmungskultur der Künste bereichert wird und daraus Neues erwachsen kann.