»Die genaue Ordnung der Ähnlichkeiten kann nur durch eine piktoriale
Darstellung auf der Oberfläche ausgestellt« - kommentierte Hugh
E. Strickland, einer der Mitstreiter Darwins zu Zeiten der Formung der
Evolutionsgesetze die visuelle Darstellung der Arten. Er ging davon aus,
dass dem zweidimensionalen Flächenbild wie bei einer Landkarte eine
stereometrische Übertragung der dreidimensional vorgestellten
Artenordnung zugrundeliegt. »Surface« ist hier, wie es das Credo der
Künstler seit Mitte des 18. Jahrhunderts darstellte, eine Oberfläche,
die den Charakter der Oberflächlichkeit verloren hat. In dieser
Tradition der begrifflichen und gestalterischen »Vertiefung« der
Oberfläche gelten diese bis heute als Medium darstellerischer
Komplexität. So lag zum Beispiel der Ursprung der als
Zukunftstechnologie gehandelten Nanotechnologie in den neuen
Möglichkeiten zur Abbildung von Oberflächen.
Im zweiten Band der »Bildwelten des Wissens« geht es daher
programmatisch nicht nur um die Oberflächen der Theorie und um die
Frage, wie ein Bildträger zum semantischen Konstituent einer Theorie
wird, sondern auch um Theorien der Oberfläche, in denen die Oberfläche
als Material Bedeutungsträger wird.
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