Die »Bildwelten des Wissens« widmen sich mit der aktuellen
Ausgabe Bildformen, deren Strukturen durch textile Ordnungen wie Weben,
Kneten, Flechten, Wirken oder Filzen geprägt sind und die sich auf diese
Weise als operationale Flächengebilde beschreiben lassen. Die offene
Metaphorik des Textilen kann auch für den Bereich der Diagramme nutzbar
gemacht werden, da die bildhafte Ordnung des Diagrammatischen und die
Anordnung des Materials beim Textilen von strukturellen
Übereinstimmungen gezeichnet sind. Die Linie, als Faden begriffen,
betont den aktiven Prozess der Bildgebung als ein ›Gebildetes‹, bei
welchem Figuren miteinander verwebt, vernetzt oder verknotet werden.
Auch diagrammatische Bildformen beruhen auf der Grundlage von Planung,
räumlicher Anordnung und hierarchischer Gliederung.
Reihenherausgeber: Horst Bredekamp, Matthias Bruhn und Gabriele Werner.