»Sehen, was es noch nicht gibt. Bauen, was unvorstellbar scheint.« Nach dieser Vision lässt der vielfach ausgezeichnete Architekt Bernhard Franken schier Unvorstellbares entstehen: Ausstellungsräume, Messehallen und Flagshipstores werden durch seine »Spatial Narratives« zu Geschichtenerzählern. Frankens Räume vermitteln die zu repräsentierenden Inhalte als ein Erlebnis, als eine Erfahrung. »Corporate Architecture« oder »Brand Achitecture«, so wird das Metier beschrieben, in dessen Zusammenhang seine dramatisch spektakulären Entwürfe entstehen. Wie ein Raum durch angemessene Gestaltung zu einem Transportmedium für Image und Identität wird und wie »Parametrik, Semantik, Ritual und Szenografie« als Filter fungieren, beschreibt Bernhard Franken so:
»Die von Franken Architekten geschaffenen Umgebungen nutzen Einsichten in die virtuelle Welt und gehen weit über die Funktionalität hinaus: Sie schaffen narrative Räume. Damit stiftet ihre Architektur Identität und Image und trägt zur jeweiligen Markenbildung bei. SPACE/STORY/SENSE – TRANSCENDENCE – so lautet die Formel von Franken Architekten, welche den Raum, die Narration, die Sinnhaftigkeit, sowie die ausgelöste Sinnesempfindung verbindet und auf den Menschen als Raumnutzer fokussiert. Dieser hat die Möglichkeit, aus der Summe der sich ergebenden Teile eine weitere Dimension zu erleben, die ihn transzendiert, das voraussetzungslos sinnlich Wahrnehmbare überschreiten lässt. ›Sich in einem Gebäude zu bewegen, bedeutet nicht nur, sich im Raum zu bewegen, sondern die Narration zu dechiffrieren, die der Architekt in das Gebäude geschrieben hat, die aber von der Form und der Art des Gebäudes selbst erzählt wird.‹ (Morgan 2008)«
Bernhard Franken studierte Architektur an den Technischen Universitäten in Braunschweig und Darmstadt und war zwischen 1995 und 1996 als »Artist in Residence« an der Städelschule, Frankfurt/Main, Institut für neue Medien. Er arbeitete als freier Mitarbeiter für ABB Architekten in Frankfurt/Main, bevor sich im Jahr 2002 aus dieser Zusammenarbeit eine Arbeitsgemeinschaft bildete. Noch im selben Jahr gründete er sein eigenes Architektur-Büro, welches sich zur »Franken Group« entwickelt hat. Verschiedene Lehraufträge führten ihn seit 1996 unter anderem an die GH Kassel, an die Kunstakademie Stuttgart, das Southern California Institute of Architecture in Los Angeles, an die Zollverein School for Management and Design in Essen und aktuell an die FH Frankfurt/Main. Er ist Mitglied vieler renommierter Vereinigungen und Institutionen und gehört zum Vorstand des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Zwei seiner bekanntesten Arbeiten sind »Take off« (Terminal 2, Flughafen München) und »Bubble« (IAA 1999, Frankfurt/Main), der Wassertropfen, für den er mit dem »IF Award« ausgezeichnet wurde, der ihm große internationale Aufmerksamkeit einbrachte. Insgesamt gewann Bernhard Franken bisher nahezu 50 internationale Preise.