Schölkopf - Helmholtz Vorlesung Januar 2012
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Schölkopf - Helmholtz Vorlesung Januar 2012
Location
Fritz-Reuter-Saal
Hegelplatz 2, 10117 Berlin

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf zählt zu den führenden Forschern auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens und ist einer der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme am Standort Tübingen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern seiner Abteilung »Empirische Inferenz« widmet er sich der Erforschung von Algorithmen, mit denen Maschinen programmiert werden, dass sie in einer komplexen Umgebung flexibel auf Veränderungen reagieren können.

»Von einer Maschine erwartet man normalerweise ein ganz bestimmtes, stets präzise wiederholtes Verhalten als Antwort auf einen präzisen Befehl. Dass die Maschine aus unserem Verhalten lernen kann, indem sie selbstständig ihre Antwort verändert, möglichst in unserem Sinn, ist ein relativ neues Phänomen, das ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Dabei geht es vor allem darum, Gesetzmäßigkeiten (z.B. unseres Wollens) aus Beobachtungen (z.B. unseres Handelns) abzuleiten, vor allem dann, wenn ihre kausalen Zusammenhänge zu komplex sind, um im Detail analysiert zu werden, und deshalb nicht als übliche Befehle eingegeben werden können. Der Vortrag erläutert die Grundlagen des Maschinellen Lernens; er beschreibt die Grundprobleme, auf die man stößt, und die Grundideen, die zu Lösungen führen. Die Ergebnisse werden anhand von Anwendungsbeispielen erläutert.«

Bernhard Schölkopf studierte Physik, Mathematik und Philosophie an der Universität Tübingen und University of London. 1997 promovierte er in der Informatik an der Technischen Universität Berlin (TU). Neben seiner Industrietätigkeit bei AT&T Bell Labs, Microsoft Research Cambridge und Biowulf Technologies unterrichtete er an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Seit 2002 ist er als Honorarprofessor für Maschinelles Lernen an der TU Berlin tätig. 2001–2011 war er Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen. Für seine Forschungsarbeit zum Thema »Support Vector Learning« erhielt Bernhard Schölkopf den Dissertationspreis der Gesellschaft für Informatiker e.V. (GI). 1998 wurde er mit dem Preis der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) für das beste Forschungsprojekt ausgezeichnet. Für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Intelligenten Systeme wurde ihm 2011 der Max-Planck-Forschungspreis verliehen.

Mehr zum Thema:

  • Schölkopf, Bernhard; Smola, S. Alexander: Learning with Kernels: Support Vector Machines, Regularization, Optimization, and Beyond. Cambridge, Mass. [u.a.]: MIT Press. 2002.