Die Internationale Gesellschaft für Modellforschung unterstützt die Vernetzung von Forschenden und Institutionen, deren genuines Interesse auf die Beobachtung, Reflexion und Kontextualisierung von Modellen und Modellbildungsverfahren gerichtet ist. Die Gesellschaft will einen Beitrag dazu leisten, die verschiedenen, vielfach unverbundenen Projekte, Fragestellungen und Interessen gegenwärtiger Modellbildung und der Modellgeschichte als Aspekte einer allgemeineren ›Kulturtechnik Modell‹ zu diskutieren und auf diesem Weg ein neues Forschungsfeld zu etablieren. Die Gesellschaft fungiert als Forum, auf dem die weitgreifenden kultur-, wissenschafts- und kunstgeschichtlichen Dimensionen der Modelle und ihre Einflüsse auf das Denken und Handeln und auf das Sosein der Gegenwart offengelegt werden sollen.
Die Gesellschaft für Modellforschung geht auf eine Initiative des
2015 verstorbenen Berliner Informatikers und Kulturphilosophen Bernd
Mahr zurück. Ihre Mitglieder kommen aus natur-, geistes-, und
technikwissenschaftlichen sowie aus künstlerischen und entwerferischen
Disziplinen. Die Mitgliedschaft erfolgt auf Einladung. Die Gesellschaft
ist als Teil des Interdisziplinären Labors »Bild Wissen Gestaltung« am
Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik angesiedelt.
Quelle: https://profiles.nlm.nih.gov/ps/retrieve/narrative/sc/p-visuals/true
Auswahlbibliographie:
Horst Bredekamp:
• »Michelangelos Modellkritik«, in: Bernd Evers (Hg.), Architekturmodelle der Renaissance. Die Harmonie des Bauens von Alberti bis Michelangelo, München, New York 1995, S. 116–123.
• »Modelle der Kunst und der Evolution«, in: Sonja Ginnow (Hg.), Modelle des Denkens. Streitgespräch in der wissenschaftlichen Sitzung der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 12. Dezember 2003, Berlin 2005, S. 13–20.
• Darwins Korallen. Frühe Evolutionsmodelle und die Tradition der Naturgeschichte, Berlin 2005.
Robert Matthias Erdbeer:
• »Poetik der Modelle.« In: Textpraxis, Jg. 2, Nr. 11 (2.2015).
Bernd Mahr:
• »Ein Modell des Modellseins - Ein Beitrag zur Aufklärung des Modellbegriffs«, in: Ulrich Dirks, Eberhard Knobloch (Hg.), Modelle, Berlin 2008, S. 187–218.
• »Intentionality and Modeling of Conception«, in: Sebastian Bab, Klaus Robering (Hg.): Judgements and Propositions – Logical, Linguistic and Cognitive Issues, Berlin 2010, S. 61–87.
• »Modelle und ihre Befragbarkeit. Grundlagen einer allgemeinen Modelltheorie«, in: Erwägen Wissen Ethik, 26, Heft 3, S. 329–342.
Hans-Jörg Rheinberger:
• »Kurze Geschichte der Molekularbiologie«, in: Ilse Jahn (Hg.), Geschichte der Biologie, Heidelberg, Berlin 2000, S. 642–663.
• »Überlegungen zum Begriff des Modellorganismus«, in: Sonja Ginnow (Hg.), Modelle des Denkens. Streitgespräch in der wissenschaftlichen Sitzung der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 12. Dezember 2003, Berlin 2005, S. 69–74.
• »Molekulare Modelle als epistemische Objekte. Ribosomen im Spiegel von 50 Jahren Forschung«, in: Jochen Hennig, Udo Andraschke, Weltwissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin, Ausst.kat., München 2010, 76–81.
Reinhard Wendler:
• »On the Perspectivity of Model Situations«, in: Günter Abel, Martina Plümacher (Hg.), The Power of Distributed Perspectives [Berlin Studies in Knowledge Research], Berlin, Boston 2016 S. 79–89.
• »Thinking with Models. On the Genesis of James Watson’s Molecular Biology of the Gene«, in: Horst Bredekamp, Vera Dünkel, Birgit Schneider (Hg.), The Technical Image: A History of Styles in Scientific Imagery, Chicago 2015, 74–80.
• »›Es gibt Dinge, die dulden keine Herstellung in einem Modell‹. Zur Rolle der Geltung von Entwurfsmedien«, in: Archiv für Mediengeschichte, 2014, S. 73–83.