Die Frage nach dem Ding und seiner spezifischen Handlungs- und
Affektkraft bildet einen wichtigen Schwerpunkt gegenwärtiger Debatten.
Wer
den Dingen indes eine ominöse Eigenmacht zuspricht, der gerät leicht in
den Verdacht des Anthropomorphismus, des magischen Denkens oder des
Aberglaubens. Wer Dinge hingegen auf passive Verfügungs- und
Transaktionsobjekte oder auf bloße Gegenstände der Vorstellung und
Erkenntnis reduziert, der verkennt die Mitwirkung der Dinge bei allem,
was wir tun und unterlassen.
Die Beiträge des Bandes begegnen
solchen Über- und Unterbestimmungen der Dinge mit genuin
phänomenologischen Methoden. Dabei geht es um die Widerständigkeit,
Undienlichkeit und Aufsässigkeit der Dinge einerseits und um ihre
Gebrauchs- und Verwendungsweisen im Feld der Praxis und Aisthesis
andererseits. Anhand der Analyse konkreter Dinge wie Requisiten,
Miniaturen, Reliquien, Designerstühle, Autos und technische Geräte
zeigen die Beiträge zugleich, dass die Frage nach dem Ding einen
paradigmatischen Zugang zur Phänomenologie als eine der wichtigsten
philosophischen Methoden des 20. und 21. Jahrhunderts erlaubt.
Mit
Beiträgen von Roland Breeur, Jean-François Courtine, Günter Figal,
Klaus Held, Leonard Lawlor, Thomas Macho, Käte Meyer-Drawe, Paul
Moyaert, Konrad Paul Liessman, Sonja Rinofner-Kreidl, Alice Pechriggl
und László Tengelyi.