Wilhelm Nöller (geb. 10.6.1890 in Großliebringen, Thüringen) war der Gründer des Instituts für Parasitologie.
1921 folgte er dem Ruf der Berliner Universität und trat die Nachfolge des weltweit renommierten Wilhelm Schütz als Professor am Institut für Pathologie an.
Auf sein Betreiben hin wurde ihm 1926 schließlich das neu geschaffene Ordinariat für Parasitenkunde und veterinärmedizinische Zoologie übertragen. Damit entstand unter seiner Leitung das erste Institut für Veterinärparasitologie in Deutschland. Die Parasitologie konnte sich in Folge als eigenständiges Fachgebiet etablieren.
Frühe Schwerpunkte seiner Arbeit bildeten die Forschungen zu Trypanosomen und anderen Blutparasitenkrankheiten, später trug er wesentliche Erkenntnisse zur Epidemologie und Behandlung von Wurmkrankheiten und insbesondere der Leberegelseuche bei.
1933 wurde Wilhelm Nöller vom nationalsozialischen Rektor der Universität entlassen, nachdem er sich für einen polnischen Studenten eingesetzt hatte und als SPD-Mitglied offen seine politische Überzeugung vertrat. Wilhelm Nöller wurde auch nach Kriegsende nicht rehabilitiert und arbeitete bis zum seinem Tod als Tierarzt und Privatgelehrter in seiner Thüringer Heimat.
Die Sonderausstellung ist ein Portrait und eine Würdigung dieses herausragenden Wissenschaftlers der Berliner Universität.
Idee und wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Theodor Hiepe, Institut für molekulare Parasitologie, Humboldt-Universität zu Berlin
Kuratiert von Felix Sattler unter Mitarbeit von Mona Wischhoff und Magda Stolickova