Referent
Sven Wirth vom Chimaira
Arbeitskreis für Human-Animal-Studies
Inhalt
Die Frage, was eigentlich »Tiere« von Menschen unterscheidet, hat nicht nur bedeutende Auswirkungen auf den Umgang mit nichtmenschlichen Individuen. In der dominanten westlichen Geschichte gibt es kaum gravierendere Stützpfeiler der philosophischen Tradition als die Grenze zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Aber diese ist keine natürliche Grenze, sie ist nicht »einfach da«, sondern sie wird, in machtvollen Praxen, immer wieder neu hergestellt. Nichtmenschliche Tiere sind der zentrale Abgrenzungspunkt um zu konstruieren, was »der Mensch« ist. In diesem Dualismus liegt eine wesentliche Grundlage des menschlichen Selbstverständnisses, aber auch »unseres« Vormachtanspruches; was die Vehemenz des Widerstands erklärt, der bei Einsprüchen gegen hegemoniale Grenzziehungspraxen zu vernehmen ist.
Film
19:30 Uhr
HUMANIMAL, R: Francesc Morales. Chile 2010, 82 Min., ohne Dialog, ab 18
Inhalt
Nachdem die Schildkröte von seinem einzigen Freund dem Fuchs über's Ohr gehauen wurde, werden diese zu Konkurrenten um die Zuneigung der Katze. Gewinnen wird derjenige, der es am besten versteht menschliche Eigenschaften nachzuahmen - denn nur hierdurch lässt sich die Katze verführen. Die tierischen Protagonisten dieser surreale »Horror-Fabel« werden verkörpert durch kostümierte Schauspieler ohne Einsatz von Worten. HUMANIMAL wurde bereits auf mehreren südamerikanischen Festivals ausgezeichnet und wird nun erstmalig in Deutschland aufgeführt!