Das interdisziplinär angelegte Dissertationsprojekt untersucht im fruchtbaren Spannungsfeld von Kunst und Naturwissenschaft die frühe Verbindung von Malerei und Technik auf der Basis einer kommentierten Chronologie der kulturhistorisch bedeutsamen Quellen zur camera obscura. Ziel des Projekts ist zum einen eine neue Systematik des Instrumentes camera obscura und zum anderen eine Analyse der optisch sichtbaren Merkmale in Bildern, für welche die Quellenlage und der Nachweis von zeitgenössischen Instrumenten scheitern.
Der Fokus des Interesses liegt dabei auf den spezifisch divergierenden künstlerischen Anwendungsweisen der camera obscura. Untermauert wird die analytische Betrachtung von Werkbeispielen durch die Inbezugnahme des zeitgenössischen Kontextes, der die Bedeutung der camera obscura in der ästhetischen Verbindung von Optik, Malerei und Fotografie erläutern und damit zeigen will, wie sich Künstlern, Betrachtern und Wissenschaftlern des 17. und 18. Jahrhunderts mittels des oculus artificialis ein neuer Blickwinkel auf die sichtbare Welt eröffnet.