Brasilien in Berlin
Eine Ausstellung des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik (HU) in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde (HU), dem Ethnologischen Museum – Staatliche Museen zu Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung
29. Januar bis 14. März 2004
Foyer der Humboldt-Universität
Unter den Linden 6
31. Januar 2004: Lange Nacht der Museen
Mit ungefähr 15.000 Objekten besitzt das Ethnologische Museum eine der bedeutendsten Sammlungen aus Brasilien. Auch für die Geschichte der Sammlungen der Humboldt-Universität spielt das Land eine besondere Rolle. Eine Schenkung brasilianischer Vögel des Grafen von Hoffmannsegg bildete 1810 den Grundstock für das Zoologische Museum der Berliner Universität.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkundeten Wissenschaftler das Land und seine Ressourcen, dokumentierten Fauna und Flora sowie die Traditionen der brasilianischen Bevölkerung. Einer davon war Friedrich Sellow (1789-1831), dessen Nachlass sich heute im Museum für Naturkunde befindet. Zoologische Präparate, ethnographische Zeichnungen und Originaltagebücher aus dem Museum für Naturkunde wurden durch Objekte aus Sellows ethnographischer Sammlung des Ethnologischen Museums ergänzt.
Dem gegenüber stand eine Sammlung afro-brasilianischer Kultgegenstände, die 1880 in den Besitz des Berliner Museums für Völkerkunde gelangte. Diese Objekte sind einzigartig, da es weltweit nur noch wenige Zeugnisse afro-brasilianischer Kultur aus der Zeit der Sklaverei gibt.
Die Verwendung von religiös bedeutsamen Kaurischnecken verlieh den Gegenständen besonderen Wert. An Beispielen aus der Molluskensammlung des Museums für Naturkunde wurde der zoologische, ästhetische und kulturgeschichtliche Kontext zur Kaurischnecke thematisiert.
Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft S. E. José Artur Denot Medeiros, Botschafter der Föderativen Republik Brasilien
Ausstellungseröffnung 29. Januar 2004
Es sprachen:
Heinz Elmar Tenorth, Vizepräsident der Humboldt-Universität
José Artur Denot Medeiros, Botschafter der Föderativen Republik Brasilien
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
Jochen Brüning, Geschäftsführender Direktor des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik
Begleitprogramm
Vorträge im Hauptgebäude der HU
H. Glenn Penny, PhD, Assistant Professor for European History, University of Iowa
Museum Chaos - Debating the purpose of display in German Völkerkunde Museums 1900-1914
2. Februar 2004
Prof. Dr. Manfred Nitsch, Wirtschaftswissenschaftler, Lateinamerika-Institut, FU Berlin
Tropische Wälder Brasiliens zwischen Naturschutz, Raubbau und „nachhaltiger Entwicklung“
9. Februar 2004
Dr. Christiane Gerischer, Musikethnologin:
Afro-brasilianische Kultur als Signatur der emanzipatorischen Schwarzenbewegung in Brasilien
16. Februar 2004
Seitenanfang · Ausstellungen Überblick
F. Sellow: Francisco, ein Coroado von S. Joam Baptista. Porträtzeichnung eines Indianers, 1818/19
Museum für Naturkunde, Historische Arbeitsstelle, Nachlass Sellow, HU Berlin
Tonschüssel mit Kanne, Slg. Sellow / Olfers, 1820
Ethnologisches Museum – SMB, Foto: Claudia Obrocki
Kette aus Affenzähnen, Slg. Sellow / Olfers, 1831
Ethnologisches Museum – SMB, Foto: Claudia Obrocki