Objekte der wissenschaftlichen Sammlung
Das Objekt des Monats März 2005 wird präsentiert von:
Wissenschaftliche Sammlungen und Wissenschaftskommunikation,
Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
Karl Asmund Rudolphi
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Marmor, 45 cm (H), Carl Friedrich Wichmann, 1833, Kunstsammlung der Charité, Institut für Anatomie, Foto: Sylvia Scholz
Objekte aus dem Bereich der Naturwissenschaften bilden den Hauptanteil der Universitätssammlungen. Für die kultur- und kunsthistorische Forschung und Lehre indessen sind die entsprechenden Bestände, etwa die des Winckelmann-Instituts oder der Kustodie, nicht weniger bedeutsam. Die Sammlung von Gelehrtenbüsten, die heute über die gesamte Universität verstreut ist, geht auf ein 1836 vom preußischen Ministerium und der Universität verabschiedetes Statut zum Erwerb von Bildnissen zurück, die Persönlichkeiten zeigen sollten, die seit Gründung der Universität 1810 an dieser gelehrt haben. Betraut mit der Aufgabe des Porträtierens wurden vorrangig Künstler der Berliner Bildhauerschule. So entstand eine über hundert Büsten umfassende Sammlung, die mit den Köpfen herausragender Gelehrter auch eine wichtige Epoche der Berliner Kunstgeschichte repräsentiert. Die Rudolphi-Büste ist eine der ersten, die erworben wurde. Der Schadow-Schüler Wichmann (1775-1836) wählte die klassizistische Büstenform mit nacktem Bruststück, ohne die Physiognomie des alternden Gelehrten zu idealisieren. Der Anatom, Physiologe, Botaniker und Zoologe Rudolphi (1771-1832) unterrichtete von 1810 bis zu seinem Tode an der Berliner Universität und war erster Direktor des anatomisch-zootomischen Instituts.