Objekte der wissenschaftlichen Sammlung
Das Objekt des Monats März 2006 wird präsentiert von:
Wissenschaftliche Sammlungen und Wissenschaftskommunikation,
Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
Menschlicher Schädel mit schwersten syphilitischen Knochenveränderungen
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Vermutlich vor 1796
Berliner Medizinhistorisches Museum an der Charité
In Zeiten, als die Syphilis noch nicht mit Antibiotika ausgeheilt werden konnte, führten die späten Stadien dieser Geschlechtskrankheit oft zu grausam entstellenden Veränderungen des Gesichts. Dieser so extrem gezeichnete Schädel einer jungen Frau gelangte in das private Museum Anatomicum des Berliner Medizinprofessors Johann Gottlieb Walter (1734-1818). Dessen umfangreiche Präparatesammlung zur überwiegend pathologischen menschlichen Anatomie wurde 1803 vom preußischen Staat angekauft und war ein Grundstock für das spätere anatomisch-zootomische Museum der 1810 gegründeten Berliner Universität. Heute zeigt uns dieser Schädel im Berliner Medizinhistorischen Museum an der Charité die Folgen eines derart schwerwiegenden Krankheitsverlaufs, wie sie heute erfreulicherweise kaum noch vorkommen dürften.