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Objekte der wissenschaftlichen Sammlung

Das Objekt des Monats April 2006 wird präsentiert von:
Wissenschaftliche Sammlungen und Wissenschaftskommunikation,
Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin

Mikropräparat: Skelett des Glasschwamms Chonelasma lamella (Hexactinellida)

Skelett des Glasschwamms Chonelasma lamella

In hoher Auflösung anzeigen (1024x768 Pixel, ca. 300 KB.)

Objektträger 70 x 32 mm
Gesammelt auf der Challenger-Expedition 1872-1876, Präparation 1892
Mikroskopisches Dauerpräparat, Mazeration mit Natriumhypochlorit (Eau de Labarraque)
Zoologische Lehrsammlung, Institut für Biologie

Die Glasschwämme (Hexactinellida) gehören zu den ältesten vielzelligen Tieren der Erdgeschichte, die im Jura sogar bedeutende Riffbildner waren. Heute sind sie noch mit knapp 500 Arten in allen Weltmeeren vertreten, besonders häufig im Südpazifik, aus dem auch diese auf der berühmten Challenger-Expedition (1872-1876) gesammelte Art Chonelasma lamella stammt. Hexactinelliden sind gekennzeichnet durch ihre kieselhaltigen Nadeln (Spicula), die sechsstrahlig angeordnet und meist zu einem festen Gitter verbunden sind. Da es den Glasschwämmen gelingt, mit diesem spröden Material bruchfeste Strukturen zu erzeugen, die sogar dem Druck der Wassersäule in der Tiefsee standhalten, sind sie zu einem Forschungsobjekt der Bionik avanciert. Die Baupläne der Glasschwämme könnten so eines Tages für neue technische Konstruktionen genutzt werden. Um die für die Bestimmung wichtigen Spicula sichtbar zu machen, werden die organischen Bestandteile des Schwammes aufgelöst. Franz Eilhard Schulze, der dieses Präparat hergestellt und auch die Art beschrieben hat, benutzte für die Mazeration Eau de Labarraque.


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