Planungsaspekte nehmen in der Theorie der Künstlichen Intelligenz und der Realisierung autonomer Roboter eine zentrale Rolle ein. Die Schaffung eines autonomen technischen »Problemlösers« auf der Basis von Informationsverarbeitung und sensorgestützter Situationserkennung ist eine der zentralen Motivationen der Forschung zu KI (Künstliche Intelligenz) und KL (Künstliches Leben). Ein Roboter als autonomes System, vor die Aufgabe gestellt, sich in einer fremden Umgebung zurecht zu finden und eine gestellte Aufgabe – z. B. einen Transportvorgang innerhalb eines Gebäudes – zu übernehmen, ist eine der wichtigsten Anwendungs- und Erprobungsfälle dieses Programms.
Im Vortrag wird gefragt, ob und in welcher Weise davon gesprochen werden kann, dass diese Roboter »planen«. Bedeutung hat dies in techniksoziologischer und technikphilosophischer Hinsicht vor allem deswegen, weil anthropomorphe Redeweisen auf technische Artefakte übertragen werden. Wenn Robotern Planungskompetenz zugesprochen wird, werden sie damit in eine »Gemeinschaft der Planenden« aufgenommen – ein Stück Sozialisierung von Technik. Inwieweit und in welcher Hinsicht diese Rede berechtigt ist bzw. welche Konnotationen und Folgen sie hat, wird im Vortrag unter Bezug auf planungstheoretische Grundlagen untersucht. Dies erstreckt sich auf das Planungsverständnis, auf die Freiheitsgrade planender Roboter und auf Verantwortungsprobleme im Fall von Planungsfehlern.