Ort
Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6

Seine Forschungen auf dem Gebiet der Festkörperchemie und der Katalyse haben Prof. Thomas zu einem der international bedeutendsten Chemiker unserer Zeit gemacht. Geboren 1932 in Wales, verbrachte er seine Studienzeit an der University of Wales und am Queen Mary College in London. 1958 begann er seine wissenschaftliche Laufbahn als Assistant Lecturer am University College of Wales, wo er bis 1978 tätig war, zuletzt als Leiter der Abteilung Chemie. 1978 wechselte er als Leiter der Abteilung Physikalische Chemie nach Cambridge, von 1986 bis 1991 war er Direktor der Royal Institution of Great Britain in London und des dortigen Davy Faraday Research Laboratory, wo er bis heute Mitglied ist.

Von seinen vielen Auszeichnungen sind auch diejenigen hervorzuheben, die neben seinen Leistungen für die Chemie seine Rolle für die Popularisierung der Wissenschaften würdigen, dafür wurde er 1991 von Queen Elizabeth geadelt. In öffentlichen Vorlesungen für Radio und Fernsehen, als Berater der Regierung und für Museen, als Gründungsmitglied des »Committee on the Popularisation of Science« und als Mitglied vieler anderer Bildungsinitiativen hat er Brücken gebaut, um das Verständnis der Entwicklungen in den modernen Naturwissenschaften auch für Laien zu ermöglichen.

Sir John Meurig Thomas erläutert in seinem Vortrag zum Thema »The Unpredictability of Science and Its Consequences« die Gründe dafür, daß naturwissenschaftliche Experten so wenig wie andere gesellschaftliche Gruppen in der Lage sind, gültige Vorhersagen über die wissenschaftliche und technologische Zukunft zu machen:

»In chemical science as well as in most branches of natural philosophy, expert practitioners of their subject – judging by past experience – are no better than members of the general public in foreseeing the scientific and technological future. The veracity of this statement will be illustrated (in terms that will be intelligible to non-experts), and the reasons why this is so will be elaborated by reference to specific discoveries, advances and developments in chemistry, physics, medicine, molecular biology and astronomy.«

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Introduction to the principles of heterogeneous catalysis, London (Acad. Press) 1967.
  • Michael Faraday and the Royal Institution: The Genius of Man and Place, Bristol (Hilger) 1991.
  • Principles and practice of heterogeneous catalysis, Weinheim (VCH) 1997.

als Herausgeber von Zeitschriften:

  • Catalysis Letters, Dordrecht 1988ff.
  • Current Opinion in Solid State and Materials Science, London 1990ff.
  • Topics in Catalysis, Bussum 1992ff.