Jonathan Ferracci analysiert im Projekt »Genese und Genealogie« die Zellbewegung in den Embryonen von Krustentieren, um die relevanten Parameter in der Erscheinung von Ordnung und die Entwicklung von Form in den frühen Embryonalstadien mithilfe der von Gerhard Scholtz' Gruppe gesammelten Daten zu bestimmen. Außerdem beschäftigt er sich in Zusammenarbeit mit Kunsthistoriker_innen und Designer_innen mit der Klassifikation von Kunstobjekten, um von dem Standpunkt eines Biophysikers aus deren »genealogische« Entwicklung zu bestimmen.
Jonathan Ferracci studierte bis zu seinem Masterabschluss 2009 Fundamentale Physik mit der Spezialisierung auf »Interface Physik/Biologie« an der Universität Paris XI. Während dieser Zeit absolvierte er Praktika zur Teilchenphysik (Majorana neutrino) und setzte Zellen in den Hippokampus von Ratten und Mikroschwimmern ein. 2010 bis 2013 schrieb er seine Dissertation an der Tohoku University zum Thema der Bewegung von Frischwasser-Wimpertierchen an der Luft–Wasser Oberfläche bevor er gemeinsam mit Richard Weinkamer an das Max-Planck-Institut (Golm) wechselte.