Eröffnung: 18. Mai, 19 – 22 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. Mai – 15. Juli 2017
Mit der Ausstellung SYNTH zeigt das Tieranatomische Theater Installationen um das Phantasma der Klang- und Musiksynthese des Künstlers, Komponisten und Forschers Jan-Peter E.R. Sonntag. In sieben Räumen werden technische und ästhetische Verschaltungen sicht- und hörbar, die einen großen Bogen von der Physiologie des 19. Jahrhunderts über die Neue Musik und die Medientheorien des 20. Jahrhunderts bis in die Subkultur der Clubhauptstadt Berlin schlagen: »Wenn Daft Punk heute Elektro-Stimmen ›Around the World‹ singen lassen, hat das seine Ursprünge im Berlin des 19. Jahrhunderts.« (Philipp Kohl, B.Z., über SINUS, 2015)
Bereits vor zwei Jahren entwickelte Sonntag eigens für die besondere Architektur des Tieranatomischen Theaters die Kammeroper SINUS in drei Akten für drei Räume. Ausgehend von der »Lehre der Tonempfindungen als Grundlage für eine Theorie der Musik« des Wissenschaftlers Hermann von Helmholtz und dessen Experimenten zur Synthese künstlicher Vokale aus der Mitte des 19. Jahrhunderts spürt Sonntag den Ursprüngen der Modernen Kunst und Musik nach. Im Mittelpunkt stehen die technischen Wurzeln der Zerlegung und Synthese von Klang und das Phantasma des reinen (Sinus-)Tons. In der Ausstellung werden der erste und zweite Akt sowie die Coda der Kammeroper zusammen mit ihren Quellen und den für sie entwickelten Apparaten und Instrumenten in das Format einer großen Präsentation überführt. Für Sonntag ist Sound Art vor allem eine Raumkunst, die den ganzen Körper des Rezipienten adressiert. Zu erleben ist die Inszenierung des ersten Akts der Kammeroper sowie ein Archiv mit Apparaten, Bildern, Photographien, Partituren, Schaltungen und Schallwandlern, die aus der historischen Instrumentensammlung der Charité, aus der Sammlung des Künstlers sowie aus der aktuellen Forschungsarbeit von Sebastian Döring und Jan-Peter Sonntag zum Synthesizer des 2011 verstorbenen Berliner Medientheoretikers Friedrich A. Kittler stammen.
Zusammen mit dem Kurator Felix Sattler lädt der Künstler Expert_innen und Interessierte über den Zeitraum der Ausstellung hinweg zu Gesprächen und Aktionen an und um die ausgestellten Dinge und Apparate ein.
»SINUS. Eine Kammeroper in 3 Akten / 3 Räumen / 3 Klangarchitekturen« wird an drei Terminen als Live-Performance aufgeführt. Der klassizistische Anatomiesaal des Tieranatomischen Theaters verwandelt sich in einen einzigen Rausch-Körper.
Im gleichen Zeitraum wird Jan Peter E.R. Sonntags Radio-Oper RUNDFUNK AETERNA – eine Auftragskomposition der documenta 14 – weltweit gesendet. Für RUNDFUNK AETERNA hat Sonntag ebenfalls spezielle Schaltungen entwickelt, die dem Künstler erlaubten, wie die Visionäre der Radiokunst Marinetti, Arnheim und Brecht Radio zu empfangen und hören.
Eine
Koproduktion von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik und Jan-Peter
E.R. Sonntag
Kurator: Felix Sattler
Produzent: Lars Gühlcke
Rahmenprogramm:
20. Mai, 19 Uhr Werkstattkonzert Zinc & Copper
Eintritt: EUR 12,- / 8,- EUR (ermäßigt), zzgl. VVK-Gebühr via Eventbrite
Verkauf an der Abendkasse, Ticket-Reservierungen per E-Mail oder telefonisch.
30. Juni, 1. und 8. Juli, Kammeroper SINUS
Eintritt: EUR 20,- / 10,- EUR (ermäßigt), zzgl. VVK-Gebühr via Eventbrite
Verkauf an der Abendkasse, Ticket-Reservierungen per E-Mail oder telefonisch.
Öffnungszeiten: Di.–Sa., 14–18 Uhr, Eintritt frei
Tel. 030 / 2093 466 25 (nur während der Öffnungszeiten)
Mail tat.hzk@hu-berlin.de
Website www.tieranatomisches-theater.de
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