in Kooperation mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Organisation: Karsten Heck, Wolfgang Cortjaens
Zum Thema:
Die wissenschaftshistorische Tagung widmete sich der Bedeutung graphischer Methoden für die kunsthistorische Forschungspraxis insbesondere des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In den Blick genommen wurden skizzenhafte Graphien, tabellarische Gliederungselemente, Zeitleisten, taxonomische Reihen- und Serienbilder, kunsttopographische Karten, architekturtheoretische Schemata, kurz: die Vielfalt der zu Graphen synthetisierten Daten der Kunstgeschichte. Ein spezieller Fokus lag auf diagrammatischen Handzeichnungen, oftmals verborgen liegenden Nachlassmaterialien als Zeugnissen einer zeichnenden Denkkraft oder graphischer Denkstile.
Freitag, 1. April 2011
10:00 Uhr
Matthias Bruhn (Berlin)
Begrüßung
10:15 Uhr
Wolfgang Cortjaens (Leuven), Karsten Heck (Berlin)
Einführung in das Thema der Tagung
10:45 Uhr
Astrit Schmidt-Burkhardt (Salzburg)
Formen der Zeit. Stilgeschichtliche Praxis der Diagrammatik
11:30 Uhr
Birgit Schneider (Potsdam)
Linien als Reisepfade der Erkenntnis. Eine Annäherung an wissenschaftliche Denk- und Darstellungsstile des 19. Jahrhunderts
12:15 Uhr – Pause
14:00 Uhr
Wolfgang Cortjaens (Leuven)
Observation und Abstraktion: Visualisierungsstrategien in Franz Mertens' System der Baugeschichte
14:45 Uhr
Henrik Karge (Dresden)
Die »innere Geschichte der Formen«. Taxonomische Modelle der Architekturhistoriografie bei Franz Kugler, Karl Schnaase und Franz Mertens
15:30 Uhr
Leonhard Helten (Halle)
Franz Mertens und das Verstehen gotischer Grundrisse. Saint Yved in Braine und die Liebfrauenkirche in Trier
16:15 Uhr – Pause
16:30 Uhr
Karsten Heck (Berlin)
Die Renaissance Francaise als Tableau Graphique. Heinrich von Geymüllers graphischer Entwurf einer Stilgeschichte der Architektur
17:15 Uhr
Josef Ploder (Graz)
Heinrich von Geymüller und das »Toscanawerk«. Architekturgeschichte, Kunsttopografie und Forschungsparadigmen
18:00 Uhr – Pause
19:15 Uhr
Abendvortrag
Albert Boesten-Stengel (Toruń)
Verdeckte Linien – Operationen im Blattraum. Genetische Zeichnungskritik am Beispiel der Skizzen Leonardos da Vinci
Samstag, 2. April 2011
9:00 Uhr
Klaus Niehr (Osnabrück)
Von der optischen Qualität verdichteter Masse. Annotationen zur Frühgeschichte kunsthistorischer Methodik
9:45 Uhr
Matthias Noell (Halle)
La Carte de la France ruinée. Die Denkmalkarte als visueller Bestandteil der Denkmalstatistik
10:30 Uhr – Pause
10:45 Uhr
Heinrich Dilly (Halle)
Prange und kein Ende. Christian Friedrich Pranges Farbenlexicon aus dem Jahr 1782
11:30 Uhr
Johannes Rößler (Weimar)
Goethe und Johann Heinrich Meyers kunsthistorische Tabelle des klassischen Altertums
12:15 Uhr – Pause
14:30 Uhr
Elke Katharina Wittich (Hamburg)
Bildsystematik der Architektur. Chronologische, formanalytische und bautypologische Ordnungen in Tafelwerken deutscher Architekturpublikationen des frühen 19. Jahrhunderts
15:15 Uhr
Gabi Dolff-Bonekämper (Berlin)
Visuelle Vergleichssysteme. Zur Abbildungsregie in Georg Dehios »Kirchliche Baukunst des Abendlandes«
16:00 Uhr – Pause
16:15 Uhr
Thomas Hensel (Siegen)
Vom »Stammbaum der Steinkohlen-Produkte« zum Stammbaum der Familien Medici/Tornabuoni. Aby Warburgs »sozio-technische Graphen« (Latour)
17:00 Uhr
Hubert Locher (Marburg)
Diagrammatische Abstraktion als Grundlage der Stilbestimmung? Panofsky und Wittkower
17:45 Uhr
Carolin Höfler (Braunschweig)
»Whirls and Eddies«. Charles Jencks' Bubble-Diagramme zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts
18:30 Uhr – Abschlussdiskussion