

Die Glasschwämme (Hexactinellida) gehören zu den ältesten vielzelligen Tieren der Erdgeschichte, die im Jura sogar bedeutende Riffbildner waren. Heute sind sie noch mit knapp 500 Arten in allen Weltmeeren vertreten, besonders häufig im Südpazifik, aus dem auch diese auf der berühmten Challenger-Expedition (1872-1876) gesammelte Art Chonelasma lamella stammt. Hexactinelliden sind gekennzeichnet durch ihre kieselhaltigen Nadeln (Spicula), die sechsstrahlig angeordnet und meist zu einem festen Gitter verbunden sind. Da es den Glasschwämmen gelingt, mit diesem spröden Material bruchfeste Strukturen zu erzeugen, die sogar dem Druck der Wassersäule in der Tiefsee standhalten, sind sie zu einem Forschungsobjekt der Bionik avanciert. Die Baupläne der Glasschwämme könnten so eines Tages für neue technische Konstruktionen genutzt werden.
Um die für die Bestimmung wichtigen Spicula sichtbar zu machen, werden die organischen Bestandteile des Schwammes aufgelöst. Franz Eilhard Schulze, der dieses Präparat hergestellt und auch die Art beschrieben hat, benutzte für die Mazeration Eau de Labarraque.
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