

Dem Erlanger Naturforscher Eugen Johann Christoph Esper (1742-1810) gelang mit der ab 1791 veröffentlichten Monographie „Die Pflanzenthiere“ in Abbildungen nach der Natur, mit Farben erleuchtet, nebst Beschreibungen ein Meisterwerk der Zoologie. Esper bereiste für seine Studien verschiedene Naturalienkabinette, besuchte aber niemals das Meer. Umso erstaunlicher ist die außergewöhnliche Detailgenauigkeit und die große Farbtreue der gezeichneten Korallen, Seefedern und Schwämme, die „Die Pflanzenthiere“ bis in die heutige Zeit zu einer unentbehrlichen Quelle für Zoologen aus aller Welt macht.
Deshalb wurde dieses neunbändige Werk, neben anderen wertvollen Büchern aus den Beständen des Museums für Naturkunde, im Rahmen eines Multimediaprojektes der Humboldt-Universität digitalisiert und frei verfügbar im Netz veröffentlicht. Die Bibliotheken des Museums für Naturkunde besitzen über 170.000 Bücher und Zeitschriftenbände, die die Entwicklung der Naturgeschichte vom 15. Jahrhundert bis in die heutige Zeit auf einzigartige Weise dokumentieren.
Die ausgewählte Tafel der Pflanzenthiere zeigt allerdings weder eine Pflanze noch ein Tier, sondern ein sehr großes einzelliges Lebewesen, eine Tatsache, die sowohl dem Beschreiber Pallas als auch dem Zeichner Esper verborgen bleiben musste. Erst mit den mikroskopischen Techniken des 20. Jahrhunderts gelang es, die „Feuerkoralle“ als Wurzelfüßer zu enttarnen.
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