

Mit seinen großen gelben Eulenaugen schaut das Äffchen hellwach hinter einem Ast hervor. Unten auf Grasgrund kauert das gleiche langschwänzige Tier geduckt schlafend in seitlicher Ansicht. Nach eigenen Expeditionsskizzen ließ Alexander von Humboldt die Bilder dieses kleinen Nachtaffen, der heute wissenschaftlich Aotus trivirgatus genannt wird, in Paris von einem spezialisierten Tierzeichner anfertigen. In aufwendigster Aquatinta-Drucktechnik wurde das Bild farbig für den zoologischen Teil seiner großen Reisedokumentation vervielfältigt.
Humboldt und Aimé Bonpland konnten diese Tiere im Orinocogebiet beobachten. Überhaupt brachten die beiden Forscher den Affen Südamerikas größtes Interesse und Sympathie entgegen und hielten gelegentlich welche in Gefangenschaft. Insbesondere Humboldt hinderte das nicht daran, auch ihr gebratenes Fleisch zu kosten oder ihre Stimmapparate anatomisch vergleichend zu sezieren.
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