Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt gemeinsam mit der Stiftung Mercator zur Helmholtz-Vorlesung ein. Am Donnerstag, dem 22. Mai 2014 um 18:30 Uhr, spricht im Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, Prof. Freeman Dyson (Institute for Advanced Study, Princeton, New Jersey, USA) zum Thema:
Is the human brain digital or analog?
Das menschliche Gehirn ist das komplexeste und höchst entwickeltste Organ unseres Körpers. Alle Wahrnehmungen kommen hier zusammen, alle Funktionen des Körpers werden überprüft und gesteuert. Die vielfältigen Informationen, mit denen wir täglich konfrontiert sind, werden hier verarbeitet, gefiltert und geordnet. Doch wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wie werden die Informationsströme gelenkt? Und letztlich: Ist das menschliche Gehirn digital oder analog?
Diesen Fragen geht der berühmte Physiker, Mathematiker und Wissenschaftstheoretiker Freeman Dyson im Rahmen der Helmholtz-Vorlesung nach: ”We know that creatures like us have two separate systems for processing information, the genome and the brain. We know that the genome is digital, and we can accurately transcribe our genomes onto digital machines. We cannot transcribe our brains, and the processing of information in our brains is still a great mystery. I will talk about real brains and real people, asking a question that will have practical consequences when we are able to answer it. I am not able to answer it now. All I can do is to examine the evidence and explain why I consider it probable that brains are analog”. Mit seinem Vortrag wird Freeman Dyson einen spannenden Einblick in den wichtigsten Teil unseres Körpers geben.
Freeman John Dyson, geboren 1923 in Crowthorne nahe London, studierte zwei Jahre Mathematik in Cambridge und arbeitete von 1943 bis 1945 als ziviler wissenschaftlicher Mitarbeiter für die britische Luftwaffe. Nach dem Krieg wechselte er zum Fach Physik und an die Cornell University in Ithaca, USA, wo er bei Hans Bethe und Richard Feynman studierte. 1949 wurde Dyson berühmt durch den Nachweis, dass zwei unterschiedliche Formulierungen der Quantenelektrodynamik äquivalent waren. Daraufhin erhielt er 1951 (ohne eine Dissertation) eine Professur an der Cornell University. Von 1953 bis 1994 war er Professor am Institute for Advanced Study in Princeton, wo er seit 1994 als Emeritus tätig ist. Dyson befasste sich mit allen Aspekten der Physik, von der mathematischen Theorie zu praktischen Entwicklungen wie dem TRIGA-Reaktor oder dem Raumschiff ORION, bis hin zu spekulativen Überlegungen über die möglichen Entwicklungen in kommenden Jahrhunderten. Darüber hinaus hat er sich für Fragen der Biologie, vor allem der physikalischen Natur des Lebens, stark interessiert und sich in wichtigen politischen Fragen engagiert. Seine über die Naturwissenschaften hinausreichenden Gedanken hat Freeman Dyson präzise formuliert und verständlich in einigen Büchern und zahlreichen Beiträgen in Zeitschriften, vor allem zu den ”New York Reviews of Books”, dargelegt. Er wurde für seine vielfältigen Leistungen vielfach geehrt, etwa durch den bedeutenden Wolf-Preis und (derzeit) 23 Ehrendoktorwürden.
Gefördert von der
Stiftung Mercator
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