| Lange Nacht der Museen |
»Können wir andere Formen von Aufmerksamkeit und Sorge hegen und dadurch die Art und Weise, wie wir uns selbst wahrnehmen mit unserer Wahrnehmung für die natürliche Welt in einem kognitiven und verkörperten Erleben zusammenführen?« – Macarena Gómez-Barris, »Below the Surface«
18 – 19 Uhr
Ausstellungsführung [deutsch]
19:30 Uhr
Wege des Sehens auf einem sterbenden Planeten: Memoria Ambiental in Zeiten Luftgestützter Kriegsführung und Universeller Toxizität – Vortrag von Hannah Meszaros-Martin [englisch]
Hannah Meszaros-Martins Arbeit beschäftigt sich visueller Repräsentation von Umweltverbrechen, ökologischer Gerechtigkeit und Klimawandel. In dem Vortrag betrachtet sie diese Herausforderung anhand ihrer Forschung über die Luft-Begasung von Coca-Pflanzungen in Kolumbien. Diese Fallstudie dient ihr als Objektiv, durch das sie Verknüpfungen zwischen politischer und gegen die Umwelt gerichteter Gewalt näher betrachten kann. So geht sie der Frage nach, wie diese beiden Formen von Gewaltanwendung zusammen nachgewiesen werden können. Damit zeigt sich auch, warum dies gerade in einer kommenden Periode der »transitional justice« ein entscheidender Punkt ist.
Hannah Meszaros-Martin ist Künstlerin, Autorin und Doktorandin am Centre for Research Architecture bei Goldsmiths in London. Sie ist Forschungsstipendiatin bei CHASE und seit 2012 Mitglied von Forensic Architecture (FA), einem vom Europäischen Forschungsrat unterstützten Projekt. Mit FA zeigte sie Arbeiten im Haus der Kulturen der Welt, MACBA (Barcelona) und MUAC (Mexico City). Des Weiteren arbeitete sie an Beiträgen zum Sammelband FORENSIS (Sternberg, 2014) mit. Einzelarbeiten wurden gezeigt in Medellín, London und bei der Documenta13. Als Teil ihrer Forschung arbeitet sie mit zwei Umweltschutz-Organisationen in Bogotá zusammen: Tierra Digna and CENSAT Agua Viva. Weitere Veröffentlichungen in Open Democracy, Third Text und Different Skies, einem von ihr 2012 mit-initiierten Format.
20:15 Uhr
Die Erde des Modernismus – Vortrag von Kenny Cupers [englisch]
Der Vortrag geht der Frage nach, wie die Umgestaltung von Land, Boden und Erde zu einem Hauptprojekt während der Zeit der europäischen Kolonialreiche aufstieg und betrachtet insbesondere die zentrale Funktion von Design in diesem Prozess. In diesem Zug rückt der Vortrag einen üblicherweise vernachlässigten Aspekt der Geschichte des Modernismus in den Mittelpunkt: Den Boden unter unseren Füßen und unser elementar koloniales Verhältnis zu diesem.
Kenny Cupers ist Professor für Geschichte und Theorie von Architektur und Urbanismus und ist Leiter des Fachbereichs Urban Studies an der Universität Basel. Er ist Autor von The Social Project: Housing Postwar France, Mit-Herausgeber von Spaces of Uncertainty: Berlin Revisited und Herausgeber von Use Matters: An Alternative History of Architecture.
21 – 23 Uhr
Thinking Like A Mountain (2018) von Alexander Hick [Teampremiere, 93 Min., Chibcha, Spanisch, deutsch mit englischen Untertiteln] – Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit dem Filmemacher [englisch]
Die Ika oder Arhuaco leben an den südlichen Berghängen der Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens. Ihr traditioneller Lebensstil ist seit Jahrzehnten von den langjährigen gewaltsamen Auseinandersetzungen in Kolumbien bedroht, von Bergbau und vom Klimawandel. Der Film zeigt eine bewegende Reise durch diese Landschaft – von den Küsten der Karibischen See über die Wälder der Sierra Nevada de Santa Marta bis zu ihren Gletschern und Felsen. Gleichfalls lässt er tief in die Spiritualität dieser Menschen eintauchen und zeigt die Geschichte ihrer Gemeinschaft in Auseinandersetzung mit kolonialen und politischen Ereignissen und Bestrebungen.
Alexander Hick (geb. 1985) studierte Bildende Kunst in der Klasse von Prof. Joseph Kosuth in München und in Barcelona sowie Dokumentarfilm in München (HFF) und Mexico City (CCC). Er ist außerdem zertifizierter Bergführer und Mitgründer von Flipping the Coin, eines Künstler_innenkollektivs in Berlin. Hick erhielt Förderungen vom Bayerischen Ministerium für Unterricht und Kultus 2013 und ein DAAD Stipendium. Scorched Water (2015) war sein erster Dokumentarfilm. Seine Filme und Medieninstallationen wurden bei internationalen Filmfesten gezeigt, etwa in Zürich, Morelia, beim Vision du Réel, Leipzig Dokfest und dem Filmfest München; ebenso in Museen, darunter dem MACBA, dem Haus der Kunst und der Pinakothek der Moderne.
23 – 0 Uhr
Ausstellungsführung [deutsch]
Gefördert durch
Kulturstiftung des Bundes
Schering Stiftung
Goethe Institut
Centrum für Naturkunde
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universität Hamburg
Lange Nacht der Museen