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Aktuelle Projekte

Assoziierte Projekte

Abgeschlossene Projekte




Aktuelle Projekte

Die Bau- und Sammlungsgeschichte des Museums für Naturkunde zu Berlin | Jutta Helbig

Museum für Naturkunde Berlin

Im Zuge des Dissertationsprojekts sollen die Sammlungs- und Baugeschichte des Museums für Naturkunde zu Berlin untersucht werden. Diese stehen in Wechselwirkung zueinander und werden in ihrem gesellschaftlichen und politischen Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Naturwissenschaften betrachtet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kam es zu einer starken Veränderung im Umgang mit naturwissenschaftlichen Objekten. Anfangs lag der Schwerpunkt auf der Anschauung kurioser Gegenstände in Naturalienkammern. Dieser wandelte sich unter dem Primat der Aufklärung zu universellen Zielen und wissenschaftlicher wie universitärer Nutzung der Sammlungen. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die bildungspolitische und naturforschende Arbeit der Humboldt-Brüder. Mit dem gewählten Bauterrain am einstigen nördlichen Stadtrand entstand im Gegensatz zur Museumsinsel ein zweiter Pol der Kulturgeographie Berlins. In der Arbeit soll insbesondere der Zusammenhang zwischen Wissenschaftsgeschichte und Museumsbau untersucht werden.

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Architektur im Messbild. Albrecht Meydenbauers perspektivische Gestaltung der Fotografie (1885-1921) | Sara Hillnhütter

Messbildfotografie des Kölner Doms, A. Meydenbauer

Der Architekt Albrecht Meydenbauer (1834-1921) nutzte fotomechanische Lichtbilder, um Denkmäler mittels einer perspektivischen Projektion zu vermessen. Die Krümmung der Lichtstrahlen und Linien im Bild suchte Meydenbauer apparativ zu minimieren, um die Bildfläche im Sinne einer Ökonomie der geometrischen Informationen zu nutzen. Der geometrische Systemraum der Planperspektive wurde dabei in den Erfahrungsraum der Fotografie überführt. Die wissenschaftshistorische Fragestellung des Dissertationsprojektes geht dem veränderten Status der Bildlichkeit nach. Bereits in den Anfangsjahren der Königl. Preußischen Meßbildanstalt begann ein reger Diskurs unter Kunsthistorikern und Archäologen, aus dem heraus Handlungsanweisungen formuliert wurden, wie Gebäude aufzunehmen seien. Anhand dieser frühen Technikkritik, die häufig mit optisch-perspektivischen Vokabeln der Verzerrung, Fluchtung oder Krümmung operiert, soll der epistemische und ästhetische Gebrauch der Architekturfotografie historisch situiert werden.

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Raumfilm: Die Erweiterung des Filmraums um die dritte Dimension im digitalen stereoskopischen Film | Luisa Feiersinger

Stereoscopiks

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit den stereoskopischen Bewegungsbildern rezenter Unterhaltungsfilme. Obwohl der stereoskopische Film auf eine bis in die Anfänge des Films reichende Entwicklungsgeschichte zurückblickt, sind er und sein spezifischer Raumeindruck von den Bild- und Filmwissenschaften noch weitgehend unerforscht. In frühen filmtheoretischen Texten finden sich jedoch mit ihm verbundene Assoziationen gesteigerter Unmittelbarkeit und Körperlichkeit. Ein Anliegen des Projektes ist es daher, die Einlösung dieser Erwartungen und Konzepte durch existierende Filme zu überprüfen. Hierbei wird angenommen, dass erst mit der digitalen Produktions- und Projektionstechnik der dreidimensionale Effekt so umgesetzt werden kann, wie es beispielsweise schon Rudolf Arnheim und Sergei Eisenstein imaginierten. Zusätzlich scheint durch die digitale Produktionstechnik jene Kontrollierbarkeit des dreidimensionalen Effekts verwirklicht, die dessen gezielten Einsatz für die Narration ermöglicht. Anhand ausgewählter Filme sollen Funktion und Art des dreidimensionalen Raumeindrucks untersucht werden, sowie seine Auswirkungen auf filmstilistische Mittel und Rezeption. Ziel des Vorhabens ist es, die dreidimensionalen Bewegungsbilder der Unterhaltungsfilme mit kunstwissenschaftlichen Methoden und vor dem Hintergrund sich wandelnder Seh- und Darstellungskonzepte als eine aus historischen Darstellungsweisen amalgamierte technische Bildform zu erforschen.

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Exposition eines Mediums. Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909 | Franziska Brons

Die Dissertation rekonstruiert auf Grundlage historischen Quellen- und Bildmaterials erstmals die Konzeption, Genese und Realisierung der "Internationalen Photographischen Ausstellung Dresden 1909" und sucht diese als wichtigstes Ereignis in der Fotografiegeschichte des frühen 20. Jahrhunderts apostrophierte Schau als visuelles Dispositiv zu bestimmen, in dem das für die Moderne insgesamt prägnante Verhältnis zwischen technischen Bildern und dem (Massen-)Medium der (Welt-)Ausstellung an Kontur gewinnt. Im Fokus stehen zum einen visuellen Strategien der Präsentation fotografischer Bilder im breiten medialen Spektrum ihrer eigens zu diskutierenden Implementierung in Kunst, Technik und Wissenschaft; zum anderen gilt es jenseits von Theorien des Spektakels, die epistemische Dimension des fotografischen Bildes herauszustellen. In diesem Zusammenhang legt die Dissertation ausgehend von den Spezifika der Dresdner Ausstellung kunsthistorische Fallstudien insbesondere zur wissenschaftlichen Nutzbarmachung der Fotografie, zur sachverständigen Reflexion des Mediums in der Kriminalistik, zu den Ansprüchen des Lehrfilms im frühen Kino sowie anhand von Postkarte, Schaufenster und Projektion paradigmatische Untersuchungen zur Rolle der Fotografie in der visuellen Kultur der Moderne vor. Die Arbeit ist mithin von der These geleitet, dass Fotografie und was sie gewesen ist, erst in diesen Bildern einer Ausstellung anschaulich wird.

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Gemalte Skulpturenretabel. Mitteleuropäische Tafelbilder 1450–1505 | Felix Prinz

Bartholomäus-Altar (Detail)

Zahlreiche nordalpine Tafelgemälde des 15. Jahrhunderts rekurrieren auf am Aufstellungsort etablierte ästhetische Phänomene – Textilvorhänge, Retabelschreine, Skulpturen und andere. Für exemplarisch ausgewählte Tafelbilder – den Heisterbacher Altar, Michael Pachers Kirchenväter-Altar, den Nürnberger Augustiner-Altar und den Bartholomäus-Altar des nach ihm benannten Meisters – werden auf der Grundlage von Objektvergleichen diese Rekurse sowohl formal als auch historisch näher bestimmt. Dabei erweisen sich diese Phänomene, deren Funktionen sowohl im historischen Kontext als auch im Hinblick auf Formen ästhetischer Reflexion erörtert werden, auch als Resultate eines lang andauernden Prozesses der Integration und Homogenisierung.

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Zellbilder. Die Kunstgeschichte biologischer Darstellungen um 1800 | Matthias Bruhn

Mirbel: Querschnitt eines Pflanzenstengels

Kurz nach 1800 soll in einem wissenschaftlichen Wettbewerb der Bau der Pflanzen, insbesondere ihrer Gefäße und ihres Säftehaushalts, geklärt werden. Mikroskopische Forschungen zu dieser Frage lösen einen Disput aus, in dem Kupferstiche zu einem zentralen Instrument der Kommunikation werden - hergestellt von künstlerisch trainierten Illustratoren, welche die Beobachtungen oder deren Abzeichnung in das Bild übertragen müssen. Kaum erkennbare Details wie die Zellwand werden dabei als präzise Linien ausformuliert, welche das Bild des Gewebes und seiner Beschaffenheit mitprägen. Während Künstler in diesem Prozess der 'Bildgebung' zunehmend gefragt sind, werden auch die an den Untersuchungen beteiligten Naturforscher allmählich zu Historikern ihrer eigenen Bildmedien.

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Assoziierte Projekte



Die Berliner Kunstkammer unter Jean Henry (1794 - 1810) und die museale Tradition des 18. Jahrhunderts | Eva Dolezel

Die Berliner Kunstkammer erlebt um 1800 nicht nur eine grundlegende Neustrukturierung und ein unvergleichliches Anwachsen ihrer Bestände, sie wird in diesen Jahren auch zum Kristallisationspunkt verschiedener musealer Konzepte. Das Dissertationsprojekt geht der Verankerung dieser Diskussionen in der musealen Tradition des 18. Jahrhunderts nach. Dabei betrachtet es das Museum vor allem in seiner Funktion als Ausstellungsraum und Ort der Wissensvermittlung. Ziel des Projektes ist die differenzierte Beschreibung der sich im Zuge des Übergangs von der Kunstkammer zum Universalmuseum ereignenden Verschiebungen im Zusammenspiel von musealer Praxis und Präsentation.

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Diagramme der Stilgeschichte - Elemente einer Stilgeschichte der Diagramme | Karsten Heck

Geymueller_FranzRenaiss_Detail_Michelangelo

Die graphische Visualisierung kunsthistorischen Wissens geschieht seit den Anfängen der Disziplin in Form von chronographischen Zeitleisten, relationalen Netzwerken und kunsttopographischen Karten. Im Rahmen des Dissertationsprojekts werden die graphischen Methoden der Kunstwissenschaft vor der Folie einer interdisziplinären Stilgeschichte der Diagramme rekonstruiert. Die zentrale Fallstudie anhand von Nachlassmaterialien des Architekturhistorikers Heinrich von Geymüller fokussiert dabei gezielt die Zeit um 1900, in der wissenschaftliche Bildstrategien z.B. der Statistik, Meteorologie, Evolutionstheorie, Ingenieurs- und Geowissenschaften in Konjunktion treten mit Tendenzen der Abstraktion in den Künsten. Ziel ist es, die Geschichte der Kunstgeschichte selbst als eine Geschichte der Zeichnung lesbar zu machen, in der Stilentwicklungen und Totalitätskonstruktionen der Künste als Punkte, Linien und Flächen in Koordinatenräumen zu spezifischen Formen der Sichtbarkeit gelangen und der Theoriebildung operative Denkräume eröffnen. mehr

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Klimabilder | Birgit Schneider

Klimabilder

Das Klima ist die Statistik des Wetters. Deshalb sind auch die meisten Bilderzeugnisse zum Klima statistische, d.h. diagrammatische Darstellungen: Tabellen, Balkendiagramme, Kurven, Schemata, Satellitenbilder, Karten und Modelle sind das Repertoire, aus welchem die heutigen Klimatologen schöpfen. Aber auch Baumringe, Bohrkerne und Sedimente oder die Video-Aufzeichnungen von Sturmfluten und Wirbelstürmen können „Klima“ darstellen. Es waren Bilder, die die Klimatologie als Wissenschaft begründeten. Das Projekt versucht die verschiedenen Bildtypen, die Klima in den Blick gebracht haben, konzise zu analysieren und auf die Frage hin zu untersuchen, inwiefern diese Bilder bestimmte Vorstellungen von Klima und Klima im Wandel erzeugt haben.

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Die menschliche 'Sensory Property': Ein Ansatz zu einem Kompakt-Modell der Bildwahrnehmung | Yasuhiro Sakamoto

Stephan von Huene,

Arbeiten der Gestaltpsychologie enthalten auch zahlreiche Hypothesen zur menschlichen Kunst- und Bildwahrnehmung, die mit zurückgehenden Einfluss dieser Forschungsrichtung jedoch nicht weiter verfolgt wurden. Dagegen haben Kunsthistoriker im Rahmen einer 'bildwissenschaftlichen' Kunst- und Bildbetrachtung seit den 90er Jahren versucht, die Untersuchung von Kunstwerken als 'Cognitive Studies' neu zu fassen. Daneben gibt es Ansätze, Kunst- und Bildwahrnehmung mit physiologischer Methodik zu untersuchen. Ein Blick auf den entsprechenden Forschungsstand zeigt jedoch, dass der Ansatz vor allem um die Frage kreist, das Verhältnis von Bild und Wahrgenommenem zu erklären; dagegen dürfte das Problem womöglich eher darin liegen, dass Verfahren der Psychologie nicht im ausreichenden Maße berücksichtigt sind. Eine Forschungsaufgabe bestünde darin, aus einem gestaltpsychologischen Blickwinkel und dem Konzept der menschlichen 'Sensory Property' für die Bildwissenschaften ein neues Wahrnehmungsmodell zu entwickeln, das der Idee des wissenschaftlichen Realismus gerecht wird. Für die Untersuchung dieses Modells werden Klangskulpturen Stephan von Huenes den Ausgangspunkt darstellen, weil dieser sich in seiner Kunstproduktion intensiv mit einer 'intermodalen Bildwahrnehmung' beschäftigt hat.

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Camera Obscura - Der scheinbare Tod der Malerei oder der Beginn einer wunderbaren Welt | Norma Windmöller

Descartes, René: Discours Cinquième: Des Images qui se forment sur le Fond de l’Oeil, in: La Dioptrique, in: Discours de la Méthode suivi d’extraits de la Dioptrique, des Météores, de la Vie de Descartes par Baillet, du Monde, de l’Homme et de Lettres (1637), Reprint. Paris: Garnier-Flammarion, 1966, S. 133.

Das interdisziplinär angelegte Dissertationsprojekt untersucht im fruchtbaren Spannungsfeld von Kunst und Naturwissenschaft die frühe Verbindung von Malerei und Technik auf der Basis einer kommentierten Chronologie der kulturhistorisch bedeutsamen Quellen zur camera obscura. Ziel des Projekts ist zum einen eine neue Systematik des Instrumentes camera obscura und zum anderen eine Analyse der optisch sichtbaren Merkmale in Bildern, für welche die Quellenlage und der Nachweis von zeitgenössischen Instrumenten scheitern. Der Fokus des Interesses liegt dabei auf den spezifisch divergierenden künstlerischen Anwendungsweisen der camera obscura. Untermauert wird die analytische Betrachtung von Werkbeispielen durch die Inbezugnahme des zeitgenössischen Kontextes, der die Bedeutung der camera obscura in der ästhetischen Verbindung von Optik, Malerei und Fotografie erläutern und damit zeigen will, wie sich Künstlern, Betrachtern und Wissenschaftlern des 17. und 18. Jahrhunderts mittels des oculus artificialis ein neuer Blickwinkel auf die sichtbare Welt eröffnet.

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Abgeschlossene Projekte



Bildagenturen | Matthias Bruhn

Grußkarte der B.I.G., Berlin 1905

Bilder von Illustrationsdiensten und Nachrichtenagenturen sind heute nicht nur wesentlicher Bestandteil der Informationsmaschinerie, sondern haben auch Formen und Formate der analogen und elektronischen Bildübertragung (vom Telefax bis zum Fernsehen) forciert, angetrieben durch die wirtschaftliche und politische Expansion der Industrienationen. Als professionelle Verwalter von Massenbildern stehen sie für 'Bildtechnologie' im einem umfassenden Sinne. In ihren Beständen, Schlagwortlisten oder Portfolios lässt sich beobachten, wie unter Zeitdruck und Zielvorgaben an kollektiven Mustern gearbeitet wird, welche für aktuelle Ereignisse oder symbolische Mitteilungen stehen sollen, durch die massenhafte Reproduktion aber auch weiter eingeübt werden. Der Forschungsschwerpunkt beschreibt und historisiert die agenturspezifischen Abläufe und Bildkonzepte, bezieht dabei Forschungen zur Fotogeschichte, zur Populärkultur und Kommunikationswissenschaft ein und schließt zugleich an die ikonologische Forschung der Kunstwissenschaft nach 1900 an, welche selber bereits unter dem Eindruck einer neuen und mächtigen illustrierten Presse formuliert worden war.

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Ikonologie der frühen Röntgenbilder | Vera Dünkel

Hand des Anatomen Albert von Kölliker

Das Dissertationsprojekt untersucht das Auftauchen einer neuen bildgebenden Technik, der Radiographie, und deren frühe Resultate und Anwendungen um 1900. Im Mittelpunkt stehen die Bilder und Bildpraktiken verschiedenster wissenschaftlicher und populärer Bereiche, welche sich der Röntgentechnik ab 1896 zuwenden. Das Projekt möchte diese in einen kulturellen und bildgeschichtlichen Zusammenhang setzen und durch die Analyse ihrer Form sowie unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Entstehungskontexte zu deuten versuchen.

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Bildpraxis in der Rastertunnelmikroskopie | Jochen Hennig

Abakus im Nanobereich

Die Rastertunnelmikroskopie ist ein in den 1980er Jahren entwickeltes bildgebendes Verfahren, das die Bildwelten der Nanotechnologie nachhaltig geprägt hat. Das Instrument misst Tunnelströme und damit abstrakte quantenphysikalische Größen in atomarer Dimension, die als Bilder umgesetzt als erstaunlich vertraute Landschaften erscheinen. Das Projekt untersucht den Erstellungsprozess und die Referenz dieser Bilder, den Übergang von der analogen zu digitalen Rastertunnelmikroskopie, die Anknüpfung an Bildtraditionen und die Dynamiken des dabei erzeugten visuellen Überschusses sowie die Bedeutungsverschiebungen, die diese Bilder in unterschiedlichen Kommunikationszusammenhängen erfahren.

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Darstellungsformen von Perspektivinstrumenten in Bildtraktaten | Margarete Pratschke
(Stipendium, 1.7.2004 - 31.10.2004)

Die Theorie des Bildes als Fenster, die von Leon Battista Alberti in seinem Trakat De Pictura verfasst wurde, schlug sich nicht nur in der Rezeption der Fenstermetapher als symbolischer Form nieder, sondern steht auch in Wechselbeziehung zu rahmenden Bildmotiven in der Malerei und prägte insbesondere die Konzeption von Perspektivinstrumenten im 15. und 16. Jahrhundert. Das Projekt untersucht daher insbesondere die Darstellungsformen von Perspektivinstrumenten in Bildtraktaten des 15. und 16. Jahrhunderts, die sich als Rahmeninstrumente mit Albertis Bildtheorie auseinandersetzen. Für die Forschungsdatenbank werden die Abbildungen von Perspektivmaschinen gesichtete, zu Darstellungstypen gruppiert und exemplarische Motive eingearbeitet.

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Die Bildrhetorik des Athanasius Kircher, S.J. (1602-1680) | Angela Mayer-Deutsch

Model der Vulkanentstehung nach Kircher

Der jesuitische Universalgelehrte wirkte ab 1633 in Rom am Collegium Romanum, dem Zentrum des weltweiten Netzwerks der Gesellschaft Jesu. Er kompilierte über 40 Folianten zu fast allen damaligen Wissensgebieten und arbeitete nicht nur mit Daten und Texten, sondern auch in ganz entscheidendem Ausmaß mit Bildern, wie die zahlreichen Holzschnitte und Kupferstiche zeigen. Auch im berühmten "Musaeum Kircherianum" kamen nicht nur Objekte verschiedenster Art und Herkunft, sondern auch bildliche Darstellungen im Rahmen der vorgeführten optischen - oder magnetischen Experimente zum Einsatz. Ausgehend von einigen Schlüsselbildern zu Kirchers naturphilosophischem Denken und Forschen werden die "Bilderwelten" Kirchers in ihrem bildlichen Kontext der frühneuzeitlichen Gelehrtenwelt erschlossen.

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Die Bildwelten der Chaosforschung | Nina Samuel

Mandelbrot-Menge

Das Dissertationsprojekt untersucht die Frage nach dem Verhältnis von Bild und Erkenntnis zur Zeit der ersten Experimente mit Computergrafiken im Bereich der mathematischen und physikalischen Chaosforschung (ca. 1960-1985). Als prominentes Beispiel darf die Mandelbrotmenge gelten, die in der Mitte der achtziger Jahre zu einer der ersten naturwissenschaftlichen Ikonen im Zeitalter des Computers avancierte. Den Ausgangspunkt bildet daher die assoziative Bildlogik ihres 'Entdeckers' Benoît Mandelbrot und der Vorrang des Visuellen vor der mathematischen Formel in seiner fraktalen Theorie. Er forderte eine "Rückkehr des Sehens" in die Wissenschaften und behauptete, dies sei vor allem durch den Einsatz des Computers als bildgenerierendes Medium gelungen. Seine Position wird zusammen mit den Bildpraktiken anderer Chaosforscher (v.a. Adrien Douady und Otto Rössler) analysiert, anhand derer sich Einblicke in die konstruktive und wissensgenerierende Kraft von Handzeichnungen in diesem Wissensgebiet gewinnen lassen. Das Ziel ist es, populäre Erzählungen des digitalen Bildes in den Wissenschaften zu hinterfragen, die zu Tage tretende Kluft zwischen Laborpraxis und Medienöffentlichkeit als auch die Transformationsprozesse zwischen analogen und digitalen Techniken zu untersuchen. Die Bildwelten des Chaos sollen dabei sowohl in ihrer Formspezifik ernst genommen werden, ohne die Prozessualität und die spezifischen Bildtechniken ihrer Sichtbarmachung aus dem Blick zu verlieren.

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Die Entdeckung der Natur im Bild: Visuelle Aufzeichnung in der Naturphilosophie des 16. Jahrhunderts | Angela Fischel
(März 2007)

Monster Licetus

Die Zeit zwischen 1530 und 1650 gilt als die Zeit, in der die modernen Wissenschaften begründet wurden. Die bildlichen Darstellung der Fauna und Flora dieser Zeit gelten als erste Belege wissenschaftlicher Aufzeichnungen und Basis für spätere wissenschaftliche Praxis. Welche Funktionen Bilder bei dem Schweizer Arzt und Naturhistoriker Conrad Gessner und dem italienischen Naturphilosophen Ulisse Aldrovandi zugeschrieben wurden und wie die Aufzeichnungstechnik "Zeichnung" bei ihnen den Begriff von Natur prägt, ist das Thema der Arbeit.

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Forschungsdatenbank | Kai Stalmann
(16.12. 2002 - 14.12.2004)

Koordinator für die Weiterentwicklung der Forschungsdatenbank, zuständig für die Weiterentwicklung der IMAGO-Datenbank in Zusammenarbeit mit dem Hersteller (achtg, Hamburg). Theoretische Arbeiten zum Metadatabasierten Informationsmanagement.

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Kircher-Leibniz-Projekt | Reinhard Wendler
(Stipendium, 1.7.2004 - 31.10.2004)

Gemeinsam mit Angela Mayer-Deutsch wurden die Werke von Athanasius Kircher und Gottfried Wilhelm Leibniz auf die Frage hin untersucht, in welchem Verhältnis sie zu den Bildern standen.

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Medizinische Visualisierungen | Dr. Gabriele Werner
(wissenschaftliche Mitarbeiterin, 1.4.2000 - 1.9.2003)

Medizinische Bilder vom männlichen und weiblichen Körper existieren nicht erst seit dem Buchdruck. Die komplexen Beziehungen zwischen Anatomie, kultureller Konstruktion der Körper und Bild zeigen sich jedoch deutlich mit den seit dem Buchdruck produzierten Anatomischen Atlanten. In medizinischen Visualisierungen sind der männliche und der weibliche Körper als Wissensobjekt untrennbar mit seiner ästhetischen Verfertigung verwoben.

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Mikroskop und Mikroskopien des 17. und frühen 18. Jahrhunderts | Angela Fischel

Martin Frobenius Ledermüller: Nachlese seiner mikroskopischen Gemüths- und Augenergötzung

Das Mikroskop war seit dem 17. Jahrhundert sowohl im wissenschaftlichen Betrieb als auch im privaten Gebrauch allgegenwärtig. Gerade deshalb bietet sich das Thema dazu an, nach den spezifischen Funktionen technischer Bilder zwischen Wissenschaft und Kunst zu fragen. Dabei wird vor allem die Kommunikation von Mikroskopien in den Kupferstichen populärer Mikroskopierbücher und ihre Bildrethorik untersucht.

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Punkte, Zeilen, Spalten. Elemente einer Geschichte des technischen Bildes | Birgit Schneider
(November 2006, publiziert Juli 2007)

Punkte_Komma_Spalten

Die Arbeit untersucht historische Bildformen, die aus Strukturen wie Punkten, Zeilen und Spalten aufgebaut sind nach Techniken der Diskretisierung und Codierung. Im Zentrum der Untersuchung stehen Gewebe und die Geschichte der Lochkartenweberei seit 1700, die als Bildtechnik betrachtet einer Mediengeschichte zugänglich gemacht wird.

Link zum Verlag

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Sachverständige Fotografie 1880-1930 | Franziska Brons

Albert Sherman Osborn: An erasure by abrasion photographed by side light.

Das Forschungsvorhaben untersucht die Genese und Verwendung mikrofotografischer Aufnahmen in der kriminalistischen Schriftuntersuchung zwischen 1880 und 1930.
Die apparativen Verfahren der Bildproduktion werden dabei ebenso eingehend erörtert wie die formale Prägung der fotografischen Aufnahmen. Dabei wird ein Verhältnis zwischen sachverständiger Bildgenerierung und formanalytischer Bildinterpretation beschreibbar, das den Anspruch technischer Bilder auf Objektivität und visueller Evidenz in einem Bereich hinterfragt, der mit der Herstellung von Beweisen beauftragt ist. Mehr dazu... (PDF)

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Technikausstellungen | Heike Weber
(Dezember 2006 bis August 2007)

Heike Weber (Münchner Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte) hatte von Dezember 2006 bis August 2007 eine Vertretungsstelle wahrgenommen. In dieser Zeit hat sie den Fotografiebestand "Technik im Bild" bearbeitet, der in den 1930er Jahren am Deutschen Museum zur bildgestützten, populären Vermittlung technischen und technikhistorischen Wissens angelegt wurde.

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Technische und soziopsychologische Bedingungen der mikroskopischen Visualisierung | Stefan Ditzen
(Werkvertrag, 15.5.2003 - 15.10.2003)

Das Projekt diente der Recherche von präparativen Vorgängen mikroskopischer Beobachtung, technikgeschichtlichen Anforderungen an den Instrumentenbauer und Mikroskopiker sowie deren Standardisierungen, dargestellt in einem historischen Vergleich der Zeit um 1850 und um 1980 und am Beispiel perzeptiver Grundmuster mikroskopischer Visualisierung, insbesondere den Formen natürlicher und künstlicher Schattengebung.

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Telegrafierte Testbilder und Maschinenbücher | Birgit Schneider
(2006)

Telegrafierte Bilder können nicht ohne die Apparaturen gedacht werden, deren technische Spur ihnen in Form der gerasterten Oberfläche eingeschrieben wurde. Das Feld der Bildtelegrafie unterteilt sich folglich in die verschiedenartigen Darstellungen der Technik, mittels derer gesendet und empfangen wird, die geographischen Karten des Netzes, das sich zwischen den Stationen aufspannt, die Ansichten der Apparate innerhalb ihres Versuchs- oder Nutzungskontextes und schließlich die empfangenen Bilder selbst. Ausgehend von der Bildtelegrafie wurden Testbilder der verschiedenen Bildmedien für die Datenbank erschlossen.

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"Windows als Tableau" - Zur Bildgeschichte grafischer Benutzeroberflächen (ca. 1960 bis 2000) | Margarete Pratschke

Windows als Tableau: Screenshot der Benutzeroberfläche von Smalltalk des Rechners Alto, Xerox PARC, c. 1975

In ihren fast alle Facetten des digitalen Alltags durchdringenden Prägekraft stehen die standardisierten Bildstrukturen der Benutzeroberflächen exemplarisch für die Verfasstheit des digitalen Bildes und seine historische Entwicklung. Das Dissertationsprojekt untersucht einerseits ihre Entstehungsgeschichte, die einen Iconic Turn der Computerwissenschaft beschreibt, und erschließt anderseits die formal-ästhetische Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen als Bildsysteme. Die Bildstrukturen und die visuelle Organisation der Bildfläche des Screens, die durch digitale Fenster charakterisiert ist, wird in kritischen Bezug zur analogen Bildtradition, die in der Albertischen Fenstermetapher gründet, sowie zu Bild-Anordnungs-Verfahren in Form von Bildübersichten gesetzt.

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Bildquellen von oben nach unten / von links nach rechts:

  • Bildagenturen: Grußkarte der Berliner Illustrations-Gesellschaft 1905.
  • Descartes, René: Discours Cinquième: Des Images qui se forment sur le Fond de l’Oeil, in: La Dioptrique, in: Discours de la Méthode suivi d’extraits de la Dioptrique, des Météores, de la Vie de Descartes par Baillet, du Monde, de l’Homme et de Lettres (1637), Reprint. Paris: Garnier-Flammarion, 1966, S. 133.
  • Ikonologie der frühen Röntgenbilder: Hand des Anatomen Albert von Kölliker. Hrsg. von der Stahel´schen Universitäts- Buch- und Kunsthandlung in Würzburg, 1896. Quelle: Deutsches Röntgen-Museum, Remscheid-Lennep.
  • Referenzialität und Präsenzinszenierung: Meister des Bartholomäus-Altars, Bartholomäus-Altar (Detail), 1500/1505, © Bildarchiv Foto Marburg, www.fotomarburg.de.
  • Die Bildgeschichte der Zellmembran: Mirbel: Querschnitt eines Pflanzenstengels, aus seiner "Exposition de la théorie de l'organisation végétale", Paris, 2. Aufl. 1809, Tafel 5.
  • Theorie der Bildwahrnehmung: Stephan von Huene, "Erweiterter Schwitters", 1987. Archiv Petra Kipphoff von Huene.
  • Bildpraxis in der Rastertunnelmikroskopie: Image courtesy of IBM; Lo Sardo: Il Museo del Mondo (Ausstellungskatalog), S. 191.
  • Die Bildrhetorik des Athanasius Kircher, S.J. (1602-1680): Model der Vulkanentstehung nach Kircher (1678, Bd. I, S. 194), Geologisches Museum der Universität "La Sapienza", Abteilung Wissenschaften der Erde.
  • Martin Frobenius Ledermüller: Nachlese seiner mikroskopischen Gemüths- und Augenergötzung. Nürnberg: Adam Wolfgang Winterschmidt, 1762.
  • Sachverständige Fotografie 1880-1930: Albert Sherman Osborn: An erasure by abrasion photographed by side light. Example of “9” changed to “90” after erasure of end of stroke under the two ciphers. Enlarged x 27”. Aus: Albert Sherman Osborn: Questioned Documents. A study of questioned documents with an outline of methods by which the facts may be discovered and shown, Rochester N. Y. 1910, S. 76.
  • Windows als Tableau: Screenshot der Benutzeroberfläche von Smalltalk des Rechners Alto, Xerox PARC, c. 1975.