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Sommersemester 2002

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Prof. Dr. Hans Belting
Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe
Echte Bilder und falsche Körper. Irrtümer über die Zukunft des Menschen
16. Mai 2002, 18.30 Uhr, Kinosaal, Unter den Linden 6

Hans Belting ist seit 1992 Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Der Vortrag beabsichtigt, die Bildfrage in den Kontext der Gendebatte einzuführen und dabei die Analogie zwischen Körper und Bild neu zu bestimmen. Die Bildfrage, so lautet die These, stellt den blinden Fleck in den aktuellen Diskussionen dar. Sie verbirgt sich sowohl im Ikonoklasmus eines biologisch definierten Körperbildes (Gen-Code) wie auch in den dadurch im Gegensinn ausgelösten Utopien eines neuen Menschen, der nach unserem Bild geformt ist. Die Kritik des Post-Human Diskurses führt zur Kritik am Reduktionismus in der Informationstechnologie.

Hans Belting

  • Studium der Kunstgeschichte, der Archäologie und der Geschichte in Mainz
    und in Rom
  • 1959 Promotion im Fach Kunstgeschichte an der Universität Mainz
  • Visiting Fellow der Harvard University am Dumbarton Oaks Institute, Washington
  • 1966 Habilitation und Dozent an der Universität Hamburg
  • 1970 - 1980 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg
  • 1980 - 1992 Professur für Kunstgeschichte an der Universität München
  • 1984 Gastprofessur an der Harvard University
  • 1989/90 Gastprofessur an der Columbia University
  • 1992 - 2002 Professor für Kunstwissenschaft und Mediengeschichte an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe
  • 2000 Leiter des interdisziplinären Graduiertenkollegs "Bild-Körper-Medium. Eine anthropologi-sche Perspektive" an der HfG
    Karlsruhe
  • 2002 - 2003 Europäischer Lehrstuhl des Collège de France, Paris
  • u.a. Mitglied der Medieval Academy of America, der American Academy for Arts and Sciences, des Wissenschaftskollegs in Berlin sowie des Ordens "Pour le mérite für Wissenschaften und Künste", Mitglied verschiedener Europäischer Akademien

Ausgewählte Veröffentlichung:

  • Hans Belting, Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990 (5. Aufl. München 2000)
  • Hans Belting, Bild-Anthropologie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft, München 2001 (2. Aufl. München 2002)

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Zaha Hadid und Patrik Schumacher
London
Architekturen des Wissens. Theorie und Praxis
30. Mai 2002, 18.30 Uhr, Kinosaal, Unter den Linden 6

Zaha Hadid zählt zu den bekanntesten Architekten der Welt und zu denen, die am radikalsten mit der überkommenen architektonischen Formensprache brechen. Geboren in Bagdad, begann Frau Hadid ihre Ausbildung an der American University in Beirut und setzte sie in London fort, wo sie noch heute lebt und arbeitet. Zu ihren jüngsten, durchweg aufsehenerregenden Projekten gehören die Zentren für zeitgenössische Kunst in Rom und Cincinnati, die "Mind Zone" im Millennium Dome, London, und das Science Center in Wolfsburg.

Zaha Hadid entwickelt aus der Auflösung vertrauter Strukturen neuartige Raumformen, die ein völlig neues Raumerleben vermitteln, zugleich aber sehr funktional sind; nicht selbstverliebte "Raumskulpturen" sind ihr Ziel, sondern flexible, geradezu fließende Raumgliederungen, die sich alten und neuen Zwecken öffnen und fügen.

Der gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Patrik Schumacher gestaltete Vortra wird sich vor allem mit der Frage auseinandersetzen, wie neue Formen der Architektur zur Vermittlung und Strukturierung des Wissens unserer Zei beitragen können.

Ausgewählte Veröffentlichung:

  • Zaha Hadid, Das Gesamtwerk, Einführung von A. Betsky. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1999

Eine Biographie von Zaha Hadid finden Sie unter http:/www.iit.edu/departments/pr/arch.comp/hadid.html

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Prof. Dr. Armin Grunwald
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITS), Karlsruhe
Können Roboter planen?
4. Juli 2002, 18.30 Uhr, Kinosaal, Unter den Linden 6

Planungsaspekte nehmen in der Theorie der Künstlichen Intelligenz und der Realisierung autonomer Roboter eine zentrale Rolle ein. Die Schaffung eines autonomen technischen "Problemlösers" auf der Basis von Informationsverarbeitung und sensorgestützter Situationserkennung ist eine der zentralen Motivationen der Forschung zu KI (Künstliche Intelligenz) und KL (Künstliches Leben). Ein Roboter als autonomes System, vor die Aufgabe gestellt, sich in einer fremden Umgebung zurecht zu finden und eine gestellte Aufgabe - z.B. einen Transportvorgang innerhalb eines Gebäudes - zu übernehmen, ist eine der wichtigsten Anwendungs- und Erprobungsfälle dieses Programms.

Im Vortrag wird gefragt, ob und in welcher Weise davon gesprochen werden kann, dass diese Roboter "planen". Bedeutung hat dies in techniksoziologischer und technikphilosophischer Hinsicht vor allem deswegen, weil anthropomorphe Redeweisen auf technische Artefakte übertragen werden. Wenn Robotern Planungskompetenz zugesprochen wird, werden sie damit in eine "Gemeinschaft der Planenden" aufgenommen - ein Stück Sozialisierung von Technik. Inwieweit und in welcher Hinsicht diese Rede berechtigt ist bzw. welche Konnotationen und Folgen sie hat, wird im Vortrag unter Bezug auf planungstheoretische Grundlagen untersucht. Dies erstreckt sich auf das Planungsverständnis, auf die Freiheitsgrade planender Roboter und auf Verantwortungsprobleme im Fall von Planungsfehlern.

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