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Sommersemester 2007

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Prof. Dr. Krzysztof Pomian
Wissenschaftlicher Direktor des Musée de l’Europe, Brüssel
European Identity: Historical Fact and Political Problem
28. Juni 2007, 18.30 Uhr, Kinosaal, Unter den Linden 6

Krzysztof Pomian, geboren 1934 in Warschau, ist Philosoph, Historiker und Autor der Werke Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln sowie Europa und seine Nationen. »Pomians knappe, hochpointierte Analyse historischer Spannungsfelder sollte zur Pflichtlektüre für alle werden, die Europastudien betreiben oder Europa zu gestalten versuchen.« (Robert Picht, Westdeutscher Rundfunk zu Pomians Europa und seine Nationen)

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Krzysztof Pomian entsteht in diesem Jahr in Brüssel ein bisher einzigartiges Projekt: das Europa-Museum. »Noch nie hat es ein Museum für Europa gegeben. Das ist ein schwieriges Vorhaben«, sagt er zu dieser Aufgabe.

In seinem Vortrag beschreibt Pomian die kulturelle Vielfalt Europas als Ergebnis einer spannungsreichen, 3000-jährigen Geschichte. Er gibt Antworten darauf, was „Europäische Identität“ heute bedeutet und worauf das zeitgenössische Interesse an dem Konzept „Identität“ zurückzuführen ist. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

The lecture starts with an inventory of distinctive features of Europe as a cultural individuality: of visible characters common to all European areas and of those that may be noticed only through an inquiry. It stresses also the cultural diversity inside Europe. The central part of the lecture shows that both the unity and the diversity of Europe are outcomes of a specific history which started some three millennia before the present and of which the effects are still with us. The last part of the lecture is devoted to the question of identity. It tries to give a definite meaning to the notion of the European identity and it shows that the present interest in the idea of identity is a symptom of an anxiety concerning the future of which it proposes an explanation.

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Pomian, K. (2001), Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln. Berlin: Wagenbach
  • Pomian, K. (1990), Europa und seine Nationen. Berlin: Wagenbach

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Prof. Dr. Theodor W. Hänsch
Nobelpreisträger für Physik 2005 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching Ludwig-Maximilians-Universität München
Der Pulsschlag des Lichts
10. Mai 2007, 18.30 Uhr, Kinosaal, Unter den Linden 6

Theodor Hänsch ist Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er erhielt zahlreiche hochrangige Auszeichnungen, darunter den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1988), den Otto-Hahn-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2005) und den Nobelpreis für Physik (2005).

Professor Hänsch ist es mit der Entwicklung seines Frequenzkamm-Synthezisers gelungen, die Frequenzen des Lichts millionenfach genauer zu messen als mit herkömmlichen Methoden. Diese Messtechnik ermöglicht es, die moderne Telekommunikation und Satellitensysteme wie GPS und GALILEO – Technologien, die auf exakten Zeitmessungen basieren - zu optimieren. Zugleich werden durch Hänschs hochpräzise Messmethoden fundamentale Erkenntnisse der Quantenphysik in Frage gestellt.

Das optische Spektrum des einfachen Wasserstoffatoms erlaubt einzigartige Vergleiche zwischen Experiment und Theorie. Seit mehr als dreißig Jahren haben hochgenaue Messungen am Wasserstoff viele Fortschritte in der Laserspektroskopie inspiriert. Dabei entstand in jüngster Zeit ein revolutionäres Werkzeug, der Femtosekundenlaser-Frequenzkamm-Synthesizer. Dieser macht es erstmals möglich, die Zahl der Lichtschwingungen pro Sekunde mit einfachen Mitteln zu zählen, oder zwei verschiedene Laserfrequenzen auf bis zu 19 Dezimalstellen zu vergleichen. Ein solcher Synthesizer erschließt nicht nur neue Genauigkeitsgrenzen für die optische Spektroskopie, er liefert auch das Uhrwerk für künftige hochgenaue optische Atomuhren. Damit lassen sich z. B. die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie auf neue Weise kritisch prüfen. Technische Anwendungen reichen von der Satellitennavigation zur Telekommunikation. Neue Frequenzmessungen am Wasserstoffatom gehen der Frage nach, ob Naturkonstanten wirklich konstant sind, oder ob sie sich mit der Evolution des Universums langsam ändern. Mit der gleichen Frequenzkamm-Technik lässt sich auch erstmals das elektrische Feld ultrakurzer Laserpulse kontrollieren. Damit kann man nun ultraschnelle elektronische Vorgänge im Attosekundenbereich zeitaufgelöst verfolgen und manipulieren.

Ausgewählte Veröffentlichungen:

  • Hänsch, Theodor u.a., in Max-Planck-Gesellschaft (Hrsg.), Max-Planck-Gesellschaft: Jahrbuch 2003, München 2003
  • Hänsch, Theodor u.a., (2002), Optical frequency metrology, Nature 416, 233-237
  • Hänsch, Theodor u.a., (2003), Attosecond control of electronic processes by intense light fields, Nature 421, 611-615

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