Aus Gottes Hand, die Welt entstand
Die Schöpferhand Gottes, erkennbar am hebräischen Schriftzug Jahwe am Handansatz, tritt aus dem Strahlenglanz der himmlischen Aura hervor. Sie hält einen wulstigen Handspiegel, dessen gewölbte Mitte die Erde zeigt. Der Rahmen ist mit Himmelserscheinungen und Wunderzeichen angefüllt. Gott hält dem Menschen die Welt als lesbaren Spiegel vor Augen, damit er die Schöpfung erkennen und sich darin wiederfinden kann.
Im Zentrum kniet der Mensch. Der Erdkreis ist erfüllt mit Tieren und Pflanzen, zeigt aber auch eine gestürzte Säule, umgeben von Zepter, Krone, Reichsapfel und Schwert als Symbole für die Vergänglichkeit menschlicher Herrschaft. Im unteren Rahmenstreifen liegt die Sphäre der Meere, auf denen Segelschiffe fahren, angetrieben von himmlischen Winden. Die Ziffern im Bild entsprechen der Nummerierung im Text. Dieser führt die Hauptgründe zur Erkenntnis Gottes auf, durch die Heiden und Christen bis zur Erleuchtung stufenweise aufsteigen können.
Schola Gentilium. Der Heyden Schul und Unterweisung wie sie
in dem eusserlichen Erkäntnuß Gottes Staffelweiß auffsteigen köndten und solten biß sie zur innerlichen Erleuchtung durch Göttliche versprochene Gnade gelangen möchten.
Nürnberg, 1627
Kupferstecher und Verleger: Johann Hauer (1568–1660)
Text: Johann Saubert (1592–1646)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Originalformat: 53,5 cm x 35,4 cm