Fässer waren im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit mit obszöner Doppeldeutigkeit belegt. Diese betraf – nicht selten mit Bezug auf Wein – den Sexualbereich bis zur Prostitution. Während Abbildung und Überraschungseffekt nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig lassen, ist der Text reich an schlüpfrigen Anspielungen.
Interessant dabei ist, dass die Ehefrau ihr Verhalten rechtfertigt, indem sie selbstbewusst auf ihre Bedürfnisse verweist. Die Frau, die ihren wesentlich älteren Ehemann mit einem jüngeren Liebhaber betrügt, gehört zu den gängigen Motiven der Frühen Neuzeit.
Der Wirt. Heut wird werden
um 1610, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel,
Originalformat: 17,7 cm x 22,9 cm