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Vorlesungen

• Wolfgang Coy
  32 218 Informatik und Informationsgesellschaft II - Technik, Geschichte, Kontext
  Zeit: Di 13 - 15 Uhr und Do 13 - 15 Uhr, wöchentlich
  Raum: Rudower Chaussee 25, 3.101
  
  Kommentar

  Informatik als Technik wird in ihrer Entwicklung unter gesellschaftlichen Randbedingungen betrachtet, die mit wachsender Verbreitung ihrerseits die Gesellschaft transformiert - von einer industriell geprägten Arbeitsgesellschaft mit nationalstaatlicher Organisation zu einer globalen "Informationsgesellschaft". Dieser (durchaus problematische) Begriff beschreibt eine Vielzahl unterschiedlicher und widersprüchlicher Entwicklungen, die in der Veranstaltung nachgezeichnet werden sollen.
• Stefan Laube
  51 300 Bildersturm, Bilderkult und Bilderflut in der frühen Neuzeit
  Zeit: Do 14 - 16 Uhr, wöchentlich
  Raum: Friedrichstraße 191, 5009
  
  Kommentar

  Die Vorlesung nimmt Bilder nicht in ihrer reduzierten Funktion als Illustrationsmedien in den Blick, sondern in ihrem Vermögen, Geschichte zu machen. Was heute Medienpräsenz ausmacht, also die Frequenz und die privilegierte Zeit, mit der jemand in den Bild-Medien erscheint, konstituierte sich in der frühen Neuzeit vornehmlich als Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Schon von Machiavelli stammt der Rat, herrscherliche Ambitionen bewusst visuell zu inszenieren: als Trick, der Bedeutung und Anerkennung stiften kann. Darüber hinaus ist die Frühe Neuzeit im Umgang mit Bildern durch eine Reprise des Bilderstreits sowie durch das Novum einer Bilderwelle gekennzeichnet, die sich heute zu einer allgegenwärtigen Bilderflut ausgeweitet hat. Während in der Reformationszeit Bilder und Skulpturen unwiederbringlich zerstört werden, beginnt man zugleich im neuen Medium der Druckgraphik mit „Schlagbildern“ (Warburg) zu argumentieren. Der inhaltliche Schwerpunkt der Vorlesung liegt in der Frühen Neuzeit. Bei methodischen Grundsatzfragen um Reichweite und Grenzen einer „Visual History“ soll der zeitliche Blickwinkel aber flexibel gestaltet sein.
  
  Literatur:
  Peter Burke, Augenzeugenschaft. Bilder als historische Quellen, Berlin 2003; Sergiusz Michalski: The Reformation and the Visual Arts – The Protestant Image Question in Western and Eastern Europe, London/New York 1993; Gerhard Paul, Von der Historischen Bildkunde zur Visual History. Eine Einführung, in: ders. (Hrsg.), Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006, S. 7-36; Carsten-Peter Warncke, Sprechende Worte – sichtbare Worte. Das Bildverständnis in der frühen Neuzeit, Wiesbaden 1987.

Übungen

• Agata Królikowski
  32 219 Informatik und Informationsgesellschaft II - Technik, Geschichte, Kontext
  Zeit: Do 15 - 17 Uhr, wöchentlich
  Raum: Rudower Chaussee 25, 3.101
  
  Kommentar

  In der Übung zur gleichnamigen Vorlesung sollen diese komplexen Beziehungen anhand von Fallbeispielen mittels der Technik der Diskursanalyse erkundet werden.

Projektseminar/Tutorium

• Tina Müller, Alrun Schmidtke
  89 001 Intervention im Museum
  Zeit: Mi 12 - 14 Uhr, 14-tägl.
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Das Projektseminar „Intervention im Museum“ wird für den Herbst 2012 eine Sonderausstellung planen und durchführen.
  Theoretische sowie praxisbezogene Grundlagentexte werden diskutiert und auf einen konkreten Ausstellungsraum, den ,historischen Bettensaal‘ des Berliner Medizinhistorischen Museums, angewendet. Im Rahmen der Sonderausstellungsreihe „Interventionen“ ist dieser offen für Perspektiven und Interpretationen aus den verschiedensten Disziplinen und hat bisher vor allem zeitgenössische Künstler_innen zum ,Intervenieren‘ angeregt. Die im Projektseminar vorbereitete Intervention widmet sich komplementären Heilmethoden und Gesundheitskonzepten. Wir arbeiten mit Raumgestaltern und Grafikdesignern, organisieren Ausstellungsobjekte, Katalog, Rahmenprogramm u.v.m. Das praxisbezogene Projektseminar richtet sich an alle Studierenden, die sich fragen, was es heißt, eine Ausstellung zu machen.
  Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Anmeldung erfolgt über Agnes. Unbenoteter Scheinerwerb möglich.
  
  Organisatorisches:
  Die Veranstaltung findet 14-tägl. und in Blöcken statt, die zu Beginn des Semesters mitgeteilt werden.
  Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Anmeldung erfolgt über Agnes. Unbenoteter Scheinerwerb möglich.
  Kontakt: pt.intervention@gmail.com
  
  Teilnahme am Vorbereitungstreffen inkl. Museumsbegehung obligatorisch: Mi, 4. April, UL 6, 3031, 12 Uhr s.t. Anmeldung per E-Mail an pt.intervention@gmail.com

Proseminar

• Anke te Heesen, Jochen Hennig
  51 418 Die Sammlungen der Humboldt-Universität
  Zeit: Di 14 - 16 Uhr, wöchentlich
  Raum: Friedrichstraße 191, 5008
  
  Kommentar

  Sammlungen führen oft ein verborgenes Dasein. Dies gilt vor allem für Universitätssammlungen, die zunächst nicht für eine allgemeine Öffentlichkeit, sondern allein zu speziellen Lehr- und Forschungszwecken zusammengestellt wurden. Doch in den letzten Jahren wurde deutlich, wie wichtig diese Sammlungen einzelner Fächer und Institute für das zu generierende Wissen und das Selbstverständnis der Universität insgesamt sind. Deshalb bietet Seminar die Möglichkeit, ausgewählte Sammlungen einzusehen, die Geschichte ihres Zustandekommens näher zu beleuchten und mit den verantwortlichen Kuratoren ins Gespräch zu kommen, um einen Überblick über die vielfältigen Sammlungen der Humboldt-Universität zu erlangen. Ausgewählte Texte zur Sammlungsgeschichte rahmen das Seminar und geben so eine Einführung in die objektbedingte Grundlage des Wissens.

Seminar/Übung

• Jochen Hennig
  89 002 Ausstellungsrezensionen
  Zeit: Do 14 - 16 Uhr, wöchentlich
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Die Übung verbindet den Besuch von Ausstellungen mit der Analyse von Ausstellungsrezensionen und dem eigenen Verfassen von Rezensionen. Der Schwerpunkt liegt auf Wissenschafts- und kulturhistorischen Ausstellungen, für die der Frage nachgegangen wird, in welchen Kategorien sie sich analysieren und einordnen lassen.
  Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 18 Personen beschränkt
  Voranmeldung unter: jochen.hennig@uv.hu- berlin.de
  
  Literatur:
  Joachim Baur (Hg.): Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes, Bielefeld 2010; Stephan Porombka:
  Kritiken Schreiben. Ein Trainingsbuch, Konstanz 2006
• Friederike Kitschen, Cornelia Weber
  89 003 Ausstellungsmanagement
  Zeit: Mi 14 - 16 Uhr, wöchentlich
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Ziel der Übung ist die Vermittlung von praktischen Kenntnissen im Bereich des Ausstellungsmanagements. Dabei geht es insbesondere um Fragen der Projektplanung und -abwicklung wie Gesamtorganisation, Finanzierung, Vergabepraxis, Leihverkehr, Versicherung, Transport, Ausstellungsgestaltung, Öffentlichkeitsarbeit usw.
  Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen.
  Aus organisatorischen Gründen muss die Teilnehmerzahl beschränkt werden.
  Voranmeldung unter: weber@mathematik.hu-berlin.de

Seminare

• Joseph Vogl
  5210101 Die Wiederholung
  Zeit: Do 16 - 20 Uhr
  Raum: Dorotheenstr. 24, 1.301
  
  Kommentar

  Man hat in der Wiederholung nicht nur ein elementares poetisches und rhetorisches Verfahren, sondern vor allem eine grundlegenden Reflexionsfigur der Moderne erkannt, deren Bedeutung von der Ästhetik bis zur Geschichtsphilosophie, von der Psychoanalyse bis zu den Stereotypien einer Massenkultur reicht. Dabei wird sie immer wieder als eine Strategie der Entblößung identifiziert, die etwa hinter der Tragödie die Farce, hinter dem Fortschritt die Langeweile, hinter der originalen Geste die Komik automatenhafter Verdoppelung aufdeckt. Zugleich aber ist sie Kristallisationskern von Überlegungen, die um die Frage der Zeiterfahrung, um die Fragen nach der Realität und der Darstellung von Ereignissen kreisen. Am Beispiel von literarischen Quellen, Filmen und theoretischen Texten sollen im Seminar ästhetische, poetologische und kulturhistorische Aspekte eines spezifisch modernen Wiederholungsbegriffs seit dem 19. Jahrhundert erarbeitet werden. Dabei wird es um Doppelgänger und Wiederholungszwänge, um Serielles und Monotonien, um glückliche, unheimliche oder schlicht unmögliche Wiederholungen gehen.
  
  Organisatorisches:
  Obligatorische Filmsichtung zu Einzelterminen: Do 18-20 Uhr
  
• Christian Kassung
  53 291 Das Foucaultsche Pendel
  Zeit: Mo 12 - 14 Uhr, wöchentlich
  Raum: Georgenstr. 47, 0.10
• Christian Kassung
  53 292 Wissensarchitekturen: Die Humboldt-Universität
  Zeit: Mi 10 - 12 Uhr, wöchentlich
  Raum: Georgenstr. 47, 0.10
• Christian Kassung
  53 294 Das Radio-Seminar
  Zeit: Di 14 - 18 Uhr, wöchentlich
  Raum: Georgenstr. 47, 4.30
• Christian Kassung
  53 336 Rechenmaschinen: Vom Transistor zum Computer
  Zeit: Di 10 - 12 Uhr, wöchentlich
  Raum: Georgenstr. 47, 0.07
• Felix Prinz
  53 371 Nordalpine Tafelgemälde des 15. Jahrhunderts. Form und Funktion
  Zeit: Di 10 - 12 Uhr, wöchentlich
  
  Kommentar

  Die Funktionen der Gemälde des 15. Jahrhunderts in ihrem historischen Kontext sind Thema des Seminars. Eine Hauptaufgabe für Tafelmaler aus den Gebieten nördlich der Alpen war die bildliche Ausstattung der Kirchenräume. Insbesondere niederländische Meister bildeten dabei eine differenzierte Ästhetik aus, die in vielen anderen Regionen rezipiert wurde. Anhand einer Auswahl von Tafelgemälden, die zugleich einen Überblick über die Hauptwerke des Gegenstandsbereiches bietet, soll vor dem Hintergrund der Herstellungsbedingungen, der Auftraggeberschaft, dem künstlerischen Erwartungshorizont und der Aufstellungssituation nach den Funktionen der Ästhetik dieser Bilder gefragt werden.
  
  Literatur:
  Robert Suckale: Die Erneuerung der Malkunst vor Dürer, 2 Bände, Petersberg 2009; Brigitte Corley: Maler und Stifter des Spätmittelalters in Köln 1300-1500, Kiel 2008; Heike Schlie: Bilder des Corpus Christi. Sakramentaler Realismus von Jan van Eyck bis Hieronymus Bosch, Berlin 2002.
• Matthias Bruhn
  53 382 Bilder des Krieges II
  Zeit: Do 12 - 14 Uhr, wöchentlich
  Raum: Georgenstr. 47, 0.12
  
  Kommentar

  Vertiefung der Veranstaltung vom Wintersemester; auf der Basis von Fallstudien, daher auch für Neueinsteiger geeignet.
• Harun Badakhshi
  89 004 Bild als Wissen. Bildkulturen der Medizin
  Zeit: Mo 17:00 - 18:30 Uhr, wöchentlich
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Das medizinische Wissen, inklusive klinischer Praxis, ist dominiert durch eine umfassende und signifikante Bildkultur. Die alltägliche klinische Praxis ist weitgehend geprägt durch technische Erzeugung, mediale Präsentation und Interpretation von Bildern. Es gibt heute keine relevante therapeutische Intervention ohne Beteiligung der Bilder. Bildgenerierende Verfahren wie CT, MRT, PET, US, Endoskopien und graphischen Methoden sind die Basis sicheren WISSENS und gelten im klinischen Kontext als Evidenz und als Argument. Jenseits dieser epistemolgischen und instrumentellen Funktion bildlicher Repräsentationen, ist festzustellen, dass Bilder spezifischen Regeln der Ästhetik unterliegen, die es in systematischer und historischer Hinsicht zu verstehen gilt.
  Die reiche, heterogene und dynamische Bildkultur der Medizin bedarf einer adäquaten Analyse. Das Seminar soll den historischen Untergrund, den erkenntnistheoretischen Kontext und die ästhetische Implikationen von Körperbildern beleuchten. Ziel ist die gemeinsame Arbeit an einer „medizinischen Visualistik“ und die Studie der relevanten Geschichten des Bildes in der Moderne der Wissenschaft und Kunst: Bildtheorie, Kunstgeschichte, Film, Fotografie, Ästhetik, Wissenskulturen.
  Studierende sollen in diesem „Praxiskurs“ lernen, dass die Medizin heute ihr Wissen aus einem reichen und vielfältigen Bildercorpus bezieht und das Bild im klinischen Kontext als Argument und Evidenz gilt. Sie sollen verstehen lernen, dass die medizinische Bildkultur als eine Kulturtechnik eine Geschichte in enger Bindung zu anderen visuellen Kulturen der Wissenschaft, Technik und der Künste hat.
  
  Literatur:
  Horst Bredekamp, Theorie des Bildakts, Suhrkamp Verlag, 2010
  Wie Bilder Sinn erzeugen - Die Macht des Zeigens, Berlin University Press, 2007
  Matthias Bruhn, Das Bild. Theorie - Geschichte - Praxis, Akademie Studienbücher
  Harun Badakhshi, Bilder in / aus Zahlen, in „Kulturfreie Bilder, Erfindungen der Voraussetzungslosigkeit“ ,
  Herausgeber: Claus Pias, Cadmus Verlag 2010
• Cornelia Weber, Oliver Zauzig
  89 006 Universität der Dinge. Zur materiellen Kultur in akademischen Sammlungen
  Zeit: Do 10 - 12 Uhr, wöchentlich
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Weltweit besitzen Universitäten spezifische Sammlungen für Forschung und Lehre. Dafür wurde über Jahrhunderte eine Fülle an Naturalia und Artificilia zusammengetragen, die zum Teil noch erhalten, aber auch vielfach verloren gegangen ist. Jede Disziplin hat dabei ihre eigenen Bestände aufgebaut, beginnend bei A wie Anatomie über M wie Mathematik bis Z wie Zoologie.
  Im Seminar wollen wir u.a. fragen, zu welcher Zeit und in welchem Kontext diese Sammlungen entstanden sind, was an Objekten zusammengetragen wurde, welche Bedeutung die Sammlungen bei der Herausbildung der wissenschaftlichen Disziplinen gespielt haben und welcher Stellenwert ihnen heute zukommt.
  Weiterführende Informationen: www.universitaetssammlungen.de
  Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen.
• Lena Bader, Katja Müller-Helle
  89 007 Vorbilder – Nachbilder
  Block
  Raum: Freie Universität, Kunsthistorisches Institut, Koserstrasse 20, Raum A125
  
  Kommentar

  In Peter Greenaways Film „A Zed & Two Noughts“ (1985) zeigt eine 56-sekündige Sequenz einen Blick in eine Atelierszene – der rückenansichtige Künstler in schwarz-weißem Schlitzwams, das links vor ihm positionierte, stehende weibliche Modell mit Trompete und Buch sowie die im Hintergrund sichtbare Landkarte weisen unmissverständlich auf einen Klassiker der Kunstgeschichte: „Die Malkunst“ von Jan Vermeer (um 1666/68). Das filmische „reenactment“ unterscheidet sich jedoch in vielerlei Hinsicht von dem visuellen „Vorbild“: das Modell ist nackt, es trägt einen roten ausladenden Hut mit Straußenfedern, die Staffelei des Malers ist durch eine Fotokamera ersetzt, Möbel wurden hinzugefügt. Mit dreihundertjährigem Abstand kommt der Klassiker zur Wiederaufführung in neuem Gewand. Die Frage, die sich anhand dieser Adaption exemplarisch eröffnet, ist die nach dem Verhältnis von Vorbild und Nachbild, in dem manche Elemente stabil bleiben müssen, um eine Erkennbarkeit zu gewährleisten, und andere im Medium des Films transformiert werden.
  In dem Seminar soll es um Bilder gehen, bei denen die Frage der Multiplikation in der einen oder anderen Form Teil ihrer Geschichte ist: Bilder, die in einer Zweiheit oder Mehrheit existieren und deren „Ursprung“ durch ihre Vervielfältigung fraglich wird sowie Bilder, denen nur bedingt eine Reproduktion folgen konnte und deren „Nachleben“ wiederum unbestimmt erscheint. Die Termini „Vorbild“ und „Nachbild“ sollen demnach nicht primär im Sinne strikter Kausalzusammenhänge betrachtet werden (Vorbild/Abbild, Kunstwerk/Fälschung, Vorstudie/Bild, Realität/Fiktion etc.). Mit „Nachbild“ ist demnach nicht die physiologische Kategorie zur Bestimmung der Differenz von äußerer und innerer Sensation gemeint. Es geht vielmehr darum, ein relationales Verhältnis eines vorgängigen und nachfolgenden Bildes zu untersuchen, ohne in eine Dichotomie von Original und Kopie hineinzufallen. Dabei wollen wir uns einerseits mit konkreten Artefakten und andererseits mit Theoremen (Reproduktion, Aura, Rekonstruktion, Palimpsest, Immutable Mobiles etc.) beschäftigen, um bildliche Strukturen der Übertragung und Abweichung zu diskutieren.
  
  Weitere Informationen unter https://agnes.hu-berlin.de
• Ingeborg Reichle
  89 008 Sex and Beauty: Darwin, Darwinismus und die visuelle Kultur um 1900
  Blockveranstaltung an vier Tagen, jeweils von 10-17 Uhr:
  13.04.12, 11.05.12, 15.06.12 und 13.07.12
  Raum: Unter den Linden 6, 3031
  
  Kommentar

  Trotz der großen Ablehnung, auf die Darwins evolutionäre Deutung der Entwicklung des Menschen zunächst stieß, hatte wohl keine andere Theorie des 19. Jahrhunderts einen solch großen Einfluss auf das Weltbild der damaligen Zeit. Insbesondere die Vorstellung von aktiven Evolutionsfaktoren, wie die natürliche und die sexuelle Selektion, beflügelte die Wissenschaft, die Kunst sowie die Politik. Die Entstehung der Welt und des Menschen in einem bis dahin kaum vorstellbar großen Zeithorizont brachte Fragen nach dem Ursprung des Menschen und zugleich nach der Entstehung von Kategorien wie „Schönheit“ und „Ästhetik“ mit sich. Mit dem Aufkommen der biologischen Ideen von Evolution musste zunächst im Grundsatz geklärt werden, ob es sich bei ästhetischen Phänomenen um ein biologisches oder ein kulturelles Phänomen handelte. So wurde der Fortschrittsgedanke immer weiter ausgedehnt und die Entwicklung der menschlichen Zivilisation nurmehr als ein letzter Schritt einer ganzen Abfolge von Entwicklungsschritten verstanden, die im Tierreich ihren Anfang nahmen und mit den ersten Menschen ihren vorläufigen Höhe- bzw. Endpunkt erreicht hatten. Das Seminar will insbesondere die Auswirkungen der evolutionären Deutung der Entwicklung des Menschen auf die visuelle Kultur in den Blick nehmen und einige Schlaglichter auf dieses bislang wenig erforschte Wissensfeld werfen.
  
  Weitere Informationen unter https://agnes.hu-berlin.de

Masterseminar

• Sybille Krämer
  16 061 Visuelles Erkennen
  Zeit: Di 16 - 18 Uhr, wöchentlich
  
  Kommentar

  Das Seminar fragt nach den Gründen für die Metapher des 'geistigen Auges'. Ist das Sehen gegenüber anderen Wahrnehmungsformen epistemisch privilegiert? Welche Rolle spielen Visualisierungsstrategien in Form von Diagrammen, Graphen und Karten beim Erkennen? Welche Aufgabe erfüllen diese Denken? Warum spielen Raumrelationen eine besondere Rolle im theoretischen Orientierungsverhalten? Worin also besteht die Erkenntniskraft der Linie?
  
  Organisatorisches:
  Die Veranstaltung findet im Seminarraum, Habelschwerdter Allee 30, Berlin-Dahlem, statt.
  
• Stefan Laube
  51 305 Bühnen des Wissens in der frühen Neuzeit
  Zeit: Di 12 - 14 Uhr, wöchentlich
  Raum: Friedrichstraße 191, 5007
  
  Kommentar

  Ob man nun an das Laboratorium eines leidenschaftlichen Alchemisten denkt, an das Naturalienkabinett eines gelehrten Sammlers, an das anatomische Theater eines sezierenden Arztes oder an die Kunst- und Wunderkammer eines neugierigen Fürsten: Orte des Wissens in der frühen Neuzeit waren im emphatischen Sinn Schauplätze der Inszenierung, deren spezifische Codierung im Seminar aufgedeckt werden soll. Die gesamte Natur wurde als kunstvolles Schauspiel begriffen. Ins Theater des Wissens zu gehen, bedeutete nicht nur das unverstellte Erlebnis zu suchen, den unmittelbaren Kontakt mit den Dingen herzustellen, sondern auch Bücher aufzuschlagen, um aus ihnen Wissen zu schöpfen. Nicht wenige dieser meist enzyklopädisch orientierten Publikationen tragen den bezeichnenden Titel „theatrum“. Das Seminar hat sich daher auch vorgenommen, die text- und bildgesteuerten Mechanismen der Rezeption zu analysieren. Bei Interesse kann das Seminar auch für einen Exkursionstag in die Herzog August Bibliothek von Wolfenbüttel verlagert werden, denn historische Forschung lebt von der authentischen Konfrontation mit aussagekräftigen Quellen.
  
  Literatur:
  Lorraine Daston/Katherine Park, Wunder und die Ordnung der Natur 1150-1750, Berlin 1998; Richard van Dülmen/Sina Rauschenbach (Hrsg.), Macht des Wissens. Die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft, Köln 2004; Paula Findlen, Possessing Nature. Museums, Collecting, and Scientific Culture in Early Modern Italy, Berkeley 1996; Ulrich Johannes Schneider (Hrsg.), Seine Welt wissen. Enzyklopädien in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2006.

Studienprojekt

• Wolfgang Schäffner
  53 334 Urbaner Metabolismus
  Block