Streiten

Die Disputation ist ein öffentliches wissenschaftliches Streitgespräch. Sie geht seit Jahrhunderten der Erlangung eines akademischen Grades voraus. Hier werden Thesen einer Prüfung unterzogen, bevor sie als wissenschaftliche Erkenntnis gelten dürfen.
Nicht immer verläuft der wissenschaftliche Streit in einem derart ritualisierten Rahmen. Und die Motive dafür, einen Streit vom Zaun zu brechen, sind auch in der Wissenschaft nicht immer rein sachbezogen. Mitunter werden persönliche Animositäten, Verteilungskämpfe und das Buhlen um die Gunst der Herrschenden einbezogen. Nicht immer führt ein wissenschaftlicher Streit zu einem eindeutigen Ergebnis; aber Streit hat wesentlichen Einfluss darauf, welche Erkenntnisse gelten dürfen. Wer ihn gewinnt, ist nicht zweifelsfrei im Recht, doch er diktiert den Stand der Forschung.
Kunstkammer
Foto: Brigida González | WeltWissen
Neben einer zentralen medialen Inszenierung von 6 Streitfällen befanden sich an den Wänden des Raumes 11 Plakate mit weiteren Streitfällen aus der Geschichte der Berliner Wissenschaften.