Die Lichthof-Installation

Ein Regal in Form eines Kugelsegments schien den gesamten Gropius-Bau zu durchschneiden. Es konnte als Teil der Weltkugel imaginiert werden und symbolisierte damit die Ausschnitts- und Perspektivhaftigkeit des wissenschaftlichen Blicks auf die Welt. Die Auswahl und Anordnung der im Regal befindlichen Objekte beruhte auf einer Konzeption des US-amerikanischen Künstlers Mark Dion. Die eigenwillige Zusammenschau von Gegenständen aus Natur, Kunst und Technik erinnerte dabei an Arrangements früherer Kunst- und Wunderkammern. Alle im Regal ausgestellten Objekte waren Zeugnisse der Berliner Wissenschaftsgeschichte. Sie wurden auf Streifzügen durch die Sammlungen, Museen und Archive der Stadt ausgewählt.

Die Installation war eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlers Mark Dion, des Ausstellungsteams WeltWissen sowie der Gestalter von space4 | teamstratenwerth.
Foto: Brigida González | WeltWissen
Foto: Brigida González | WeltWissen
Die im Großregal versammelten Dingwelten repräsentierten Berlin als dynamischen Wissensspeicher, als Ort des unaufhörlichen Sammelns und Ordnens von Wissen und seinen Gegenständen.
Foto: Brigida González | WeltWissen
Foto: Brigida González | WeltWissen
Beim Betreten des Lichthofes zeigte sich den Besuchern zunächst die "Rückseite" der Wissenschaft und ihrer Artefakte: Der Blick in das Innere des Lichthofes blieb vorerst verstellt durch eine transluzente, die Installation verhüllende Membran, deren Schattenspiel nur erahnen ließ, was sich hinter ihr verbirgt. Sie markierte damit jene Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, die den eigentlichen Operationsbereich jeder wissenschaftlichen Betätigung ausmacht.